Thüringer Allgemeine (Gotha)

Kommunalgi­pfel im Alleingang

Cdu-fraktion lädt Ortschefs jetzt selbst sein. Voigt: „Stillstand darf es nicht geben“

- Von Fabian Klaus

Erfurt. Mit einem eigenen „Kommunalgi­pfel“will die Cdu-fraktion im Landtag die Reform des Finanzausg­leichs vorantreib­en. Fraktionsc­hef Mario Voigt wiederholt dabei Sätze, die er seit einigen Wochen immer wieder sagt: „Unser Ziel ist es, die kommunale Familie besser auszustatt­en.“

Daran knüpft er die Mitarbeit seiner Fraktion mit Blick auf den Landeshaus­halt für 2023. Weil die Koalition aus Linken, SPD und Grünen im Landtag keine Mehrheit hat, könnte es beim Etat-beschluss erneut auf die CDU ankommen, die bereits zwei Haushalte mit der Minderheit­skoalition auf den Weg gebracht hat.

Voigt pocht auf ein Forderungs­tung papier, dass die Union bereits beim ersten „Kommunalgi­pfel“zu Jahresbegi­nn vorgelegt hatte. Der wurde allerdings überschatt­et davon, dass plötzlich massive Fluchtbewe­gungen aus der Ukraine für die Kommunen zu bewältigen waren und auch die Corona-pandemie immer noch Auswirkung­en entfaltet.

Bis jetzt hat sich das nicht geändert. Dennoch will die Union jetzt mit Bürgermeis­terinnen und Bürgermeis­tern über die Finanzauss­tat

Gehren.

der Kommunen sprechen – allerdings diesmal im Alleingang. Es sei, sagt Voigt, nach dem Kommunalgi­pfel, zu dem Ministerpr­äsident Ramelow eingeladen habe, nichts passiert. „Man kann den Eindruck gewinnen, dass bei der Landesregi­erung der See still ruht“, macht der CDU-CHEF klar. Und wird deutlicher: „Bräsigkeit und Stillstand darf es aber nicht geben.“

Am kommenden Donnerstag hat die Fraktion deshalb den Plenarsaal für ihr Treffen mit den kommunalen Verantwort­ungsträger­n belegt – eingeladen, das ist Voigt wichtig zu betonen, wurde parteiüber­greifend. Mit etwa 100 Gemeindech­efs rechnet die Fraktion.

Wichtigste­s Ziel für die Christdemo­kraten: Eine neue Übersichtl­ichkeit bei den Förderprog­rammen für die Kommunen. Hier müsse deutlich entschlack­t werden, sagt Voigt. Bisher gebe es 110 Förderprog­ramme in Thüringen, die in irgendeine­r Form für die Kommunen relevant seien. Daraus 30 zu machen sei das Ziel. Denn das würde, so der Christdemo­krat, deutlich bei den Verwaltung­skosten für diese Programme einsparen.

„Die kommunale Familie, aus der drei von vier Investitio­nsvorhaben der öffentlich­en Hand kommen, darf nicht am Gängelband geführt werden“, fordert der Fraktionsc­hef. Wie eine nachhaltig­e Verbesseru­ng für die Kommunen erreicht werden kann, dazu sei er jederzeit mit der Landesregi­erung gesprächsb­ereit. „Unsere Vorschläge für eine bessere Finanzauss­tattung liegen auf dem Tisch“, macht er klar.

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FOTO: TINO ZIPPEL Mario Voigt will eine bessere finanziell­e Ausstattun­g für Kommunen in Thüringen erreichen.

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