Ohne große Mühe viel Geld sparen
Der sorgsame Umgang mit Wasser, Strom und Gas ist so wichtig wie noch nie – wir verraten die besten Tipps
Erfurt. Die Inflation treibt die Preise nach oben, die natürlichen Ressourcen für viele Rohstoffe werden immer kleiner, Kriege und Krisen erschweren deren Verteilung. Wie schnell globale Lieferketten zusammenbrechen und jahrelang eingespielte Prozesse ins Stocken geraten, hat sich in den vergangenen Monaten auf drastische Weise gezeigt. Produktionsbänder standen still, Regale blieben leer. Der gewohnte Überfluss versiegte, Sparen ist plötzlich das Gebot der Stunde. Vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck jüngst die Bundesbürger aufgerufen, Energie sparen. „Ich bitte jeden und jede, jetzt schon einen Beitrag dazu zu leisten“, sagte er. „Als Faustformel würde ich ausgeben: Zehn Prozent Einsparung geht immer.“
Strom, Gas, Wasser – in wohl jedem Haushalt findet sich Einsparpotenzial, glaubt auch Ralph Walther, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Thüringen. „Wie viel konkret eingespart werden kann, ist sehr unterschiedlich und hängt von der individuellen Lebensweise ab. Wer schon immer Licht und Wasser abgestellt hat, wenn er es gerade nicht braucht, wird auf die Schnelle etwas weniger einsparen können als derjenige, der bisher eher lax mit diesem Thema umging.“Dabei sind kleine Erfolge schnell erzielt, wenn sich alle daran beteiligen, versichert der Thüringer Verbraucherschützer: „Dann folgt der kleinen Wirkung ein großer Nutzen.“
Aber nicht nur für das Weltklima, auch für das eigene Portemonnaie lohnt sich die kleine Mühe, Geräte auszuschalten statt sie nur in den Stand-by-modus zu versetzen, das Wasser beim Zähne putzen nicht ständig laufen zu lassen oder die
Zimmertemperatur über den Thermostat und nicht über das geöffnete Fenster zu regeln – wer es gründlich angeht, kann gut und gern mehrere hundert Euro im Jahr sparen, schätzen Fachleute. So senkt beispielsweise ein spezieller Sparduschkopf den Energieverbrauch für die erfrische Brause um rund 30 Prozent, erklärt das Thüringer Umweltministerium
auf seinen Internetseiten zum Thema Energiesparen.
Kostenlose Energieberatungen derzeit stark nachgefragt
„Wenn man die Heizung ein Grad Celsius niedriger einstellt, spart man sechs Prozent Energie – das ist schon immens“, erklärt Berater Matthias Pfütsch von der TEAG, der 127 Liter Trinkwasser verbraucht ein Bundesbürger durchschnittlich pro Tag. Ohne großen Aufwand und ohne spürbaren Verzicht kann aber täglich viel Wasser gespart werden, indem man etwa beim Einseifen unter der Dusche und beim Zähne putzen den Wasserhahn abstellt. Denn wer den Wasserhahn nur drei Minuten offen lässt, verschwendet etwa 30 Liter Wasser. Wer sparsam mit Wasser umgeht, wird doppelt belohnt: Zum einen spart man beim Wassergeld, zum anderen bei den Kosten für die Heizung, mit der das Wasser erwärmt wird. thueringer-allgemeine.de/spartipp
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Thüringer Allgemeine/spartipp Gottstedter Landstraße 6, 99092 Erfurt leserbriefe@thueringer-allgemeine.de
Thüringer Energie AG. „Von daher ist es sinnvoll, dass alle Endverbraucher mitsparen.“
Und das Interesse an den Möglichkeiten daran nimmt stetig zu, die Nachfrage nach der kostenlosen Energieberatungen der Verbraucherzentrale Thüringen ist enorm, die Termine lange im Voraus ausgebucht. Denn während sich viele Menschen schon seit Jahren für einen sparsamen Verbrauch von Wasser, Strom und Gas interessieren, gingen andere ziemlich nachlässig damit um. Die Tipps der Verbraucherschützer und Energieberater blieben oft ungehört oder wurden sogar belächelt, dabei haben vor allem die älteren Menschen Not schon selbst erlebt. Das mache sich beim rücksichtsvollen Umgang mit Wasser und Energie, aber auch mit Lebensmitteln, durchaus bemerkbar, so Verbraucherschützer Walther. „Ältere Menschen haben ihre Erfahrungen gesammelt, werfen nicht so schnell weg, gehen sorgsamer mit Ressourcen um.“
Am Waschbecken und in der Dusche wird viel Geld verschwendet
Dabei ist Sparen nicht nur etwas für die Alten, mittlerweile engagieren sich auch viele junge Leute, aus Sorge um die eigene Zukunft. Und dabei können ihnen die Tipps ihrer Großeltern weiterhelfen: Licht aus, wenn keiner im Zimmer ist, den Wasserhahn abstellen, wenn man kein fließendes Wasser braucht – binnen weniger Minuten fließt viel pures Geld in den Abfluss. Ebenso kann aufgefangenes Regenwasser oder ungesalzenes Kochwasser, etwa von den Frühstückseiern, zum Gießen benutzt werden.
In unserer neuen Serie „Spartipp“verraten wir Ihnen die besten Tricks von Experten und unseren Lesern, um Wasser, Strom, Gas und damit auch Ihr Geld zu sparen.