Probleme in Lieferketten
Warum es mit dem Jenaer Unternehmen Carl Zeiss Meditec trotzdem weiter bergauf geht
Jena. Trotz Schwierigkeiten in den Lieferketten legt die Carl Zeiss Meditec AG weiter zu. Das geht aus den am Freitag vorgelegten Zahlen des Jenaer Medizintechnikherstellers fürs erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/22 hervor.
Demnach erzielte Carl Zeiss Meditec einen Umsatz von 855,4 Millionen Euro, 88 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg leicht auf 177,3 Millionen
Euro. Der Auftragseingang erhöhte sich um fast ein Drittel auf 1,06 Milliarden Euro.
„Die Lieferkettensituation im Gerätegeschäft hat sich in den letzten Monaten weiter zugespitzt – unter anderem wegen des Ukraine-kriegs und der Covid-19-lockdowns in China“, sagt Vorstandschef Markus Weber. „Umso mehr freue ich mich über diese guten Halbjahresergebnisse – eine hervorragende Teamleistung.“Während das Gerätegeschäft von Engpässen in den Lieferketten betroffen ist, erbrachten wiederkehrende Umsätze aus Verbrauchsmaterialien, Implantaten und Serviceleistungen den Angaben zufolge erneut starke Wachstumsbeiträge. Laut Carl Zeiss Meditec entwickelte sich der Auftragseingang
in den europäischen Kernmärkten positiv. In Amerika verzeichnet die Gesellschaft eine stabile Entwicklung in den USA und eine Erholung in den Ländern Südamerikas. In Asien erzielten China und Indien die stärksten Wachstumsbeiträge; auch der japanische Markt wuchs.
Die Prognosen des Unternehmens fürs Geschäftsjahr 2021/22 bleiben unverändert: Der Umsatz soll mindestens in Höhe des Marktwachstums zulegen. Als Unsicherheitsfaktor benennt Carl Zeiss Meditec
„die weiterhin angespannten globalen Lieferketten“. Die Risiken von Lieferstörungen seien deutlich gestiegen. „Weitere Engpässe im laufenden dritten Quartal sind zu erwarten“, heißt es. Die Ebit-marge soll im Geschäftsjahr 2021/22 zwischen 19 und 21 Prozent betragen.
Die Gesellschaft ist im Mdax notiert. Die Aktie liegt derzeit mit 116,65 Euro etwa 20 Euro unter dem Niveau vor genau einem Jahr. Vor fünf Jahren war sie jedoch noch für ein wenig mehr als ein Drittel des aktuellen Kurses zu bekommen.