Einladung zum „Bird Day“an den Dachwiger Speicher
Naturschutzbund Großfahner bietet Besuchern Aussichtsturm, Informationen und Ferngläser
Großfahner. Am Samstag wird wieder zum „World Migratory Bird Day“eingeladen – und der Naturschutzbund (Nabu) Großfahner ist auch wieder einer der Veranstalter. In diesem Jahr lädt er erstmals auf das eigene Grundstück ein. 2021 wurde nach 25 Jahren endlich das Flurbereinigungsverfahren abgeschlossen. Jetzt kann die Nabuortsgruppe am Westufer des Dachwiger Speichers über 140 Hektar unberührte Natur verfügen, davon 60 Hektar Uferlandschaft.
Dem Naturschutzbund untersteht damit die artenreichste Region des Wasserspeichers, mit der größten Schilffläche, die sich nicht nur als Brutgebiet anbietet, sondern durch zahlreiche Quellbereiche über das Jahr auch permanent für Feuchtigkeit sorgt. Derzeit reicht das Wasser noch etwa einen halben Meter in das Schilfgebiet hinein. Halten die sommerlichen Temperaturen, dann sinkt der Wasserspiegel pro Tag um einen Zentimeter – in extremen Sommern wird mitunter die Straße wieder sichtbar, die einst Großfahner und Dachwig direkt verband.
Laut Tino Sauer, dem Leiter der Ortsgruppe, werde vom Freistaat erwartet, den Speicher als Naturschutzgebiet komplett unter Schutz zu stellen. Bereits seit 1993 liege ein derartiger Antrag bei der Oberen Naturschutzbehörde in Weimar. Immerhin sei der Speicher das Kerngebiet eines Euvogelschutzgebietes! Von der Vielzahl der gefährdeten Brutvogelarten, die den Speicher zu ihrem Domizil gewählt haben, könne man sich jederzeit überzeugen, erklärt Sauer.
Besonders am 14. Mai, wenn von 8.30 bis 15 Uhr zur Vogelbeobachtung auf die von einem Aussichtsturm dominierte Nabu-fläche eingeladen wird. Wie Tino Sauer weiß, können derzeit unter anderem Trauerseeschwalben, Blaukehlchen und Rohrsänger beobachtet werden. Auf der Insel im See haben sich wieder Lach- und Silbermöwen angesiedelt und bei den Nilgänsen gibt es sogar schon Nachwuchs.
Wie bereits in den Jahren zuvor gibt es eine Kooperation mit dem Erfurter Optikgeschäft Foto Siegel, das eine Auswahl moderner Ferngläser und Spektive zur Verfügung stellen wird. Die Mitglieder der Ortsgruppe werden vor Ort sein und die Blicke auf die derzeitigen Besucher der Wasserfläche lenken. Zugang zum „Birding-point“gibt es über Großfahner (Dachwiger Straße), für Verpflegung muss selbst gesorgt werden.