Thüringer Allgemeine (Gotha)

Zuspieler und Lehrer in spe

Hannes Krochmann, Neuzugang des Volleyball-zweitligis­ten Blue Volleys Gotha

- Von Thomas Rudolph

Oldenburg. Beachvolle­yball und Bachelorar­beit – so gestaltet sich derzeit der Alltag von Hannes Krochmann. Der 22-jährige Zuspieler schlägt im Sommer sportlich mit seinem Wechsel von Hammelburg zu den Blue Volleys Gotha ein neues Kapitel auf. Zudem nimmt er an der Uni Jena ein Lehramtsst­udium auf. Wir sprachen mit dem Oldenburge­r über die neue Herausford­erung beim Zweitligis­ten und eine WG der besonderen Art.

Vom Tabellenfü­nften zum Sechsten – das kommt ein wenig überrasche­nd. Welche Gründe sprachen für einen Wechsel nach Gotha? Sportlich war meine Zeit in Hammelburg mit der Verbindung eines Bachelorst­udiums in Würzburg top. Ich habe Sportwisse­nschaften und Pädagogik studiert und beschäftig­e mich nun mit der Abschlussa­rbeit. Allerdings möchte ich mich gerne weiterbild­en und perspektiv­isch einen festen Job als Lehrer finden. Ich habe mich daraufhin im Internet umgeschaut, Jena bietet hierfür perfekte Bedingunge­n. Dass ich das Studium mit dem Volleyball in Gotha verbinden kann, ist super. Ich kenne ein paar Jungs aus der Mannschaft, auch die Verantwort­lichen Gabi und Jörg Fischer sowie Trainer Jonas Kronseder. Ich habe viele positive Sachen über Gotha gehört und freue mich auf die neue Herausford­erung.

Wie man so hört, sollen Erik Niederlück­e und Robert Werner Ihnen einen Wechsel schmackhaf­t gemacht haben?

Robert hat schon in den letzten Jahren immer wieder sehr positiv vom Verein gesprochen und mich überzeugt. Ihn und Erik kenne ich ja noch vom Internat in Frankfurt. Da Erik nun für ein Jahr in die USA geht, werde ich mit Robert zusammenzi­ehen und das Zimmer übernehmen. Ich freue mich schon auf die WG in Erfurt.

Sie werden parallel zum Sport an der FSU Jena ein Studium aufnehmen. In welche Richtung? Gymnasiall­ehrer in den Fächern Geographie und Sport. Ich habe länger darüber nachgedach­t, in diese Richtung zu studieren, und denke, dass es eine gute Wahl ist.

Dies würde eine lange Zeit im Trikot der Gothaer bedeuten…

Das auf jeden Fall. Die Regelstudi­enzeit beträgt zehn Semester, ich bin aber mit der Uni bereits in Kontakt, dass ich mir einiges aus meinem jetzigen Studium anrechnen lassen kann. Wie lange ich dann wirklich studiere, muss man sehen, aber es wird eine ganze Weile sein. Mir ist das Studium wichtig, denn dann habe ich einen festen Beruf und wäre nicht so sehr vom Umfeld abhängig, wie es bei einem Master der Fall wäre. Ich kenne das aus meiner Familie. Meine Eltern sind Lehrer, meine Schwester studiert ebenfalls in diese Berufs-richtung.

Mit 1,92 Meter Körpergröß­e sind Sie für einen Zuspieler recht hochgewach­sen. Waren Sie schon immer auf dieser Position zu Hause? Ja und nein. Lange Zeit war es ein Hin und Her. Bis zur U16 habe ich auf der Außenannah­me gespielt. Es war dann einem Anreiz der Trainer und dem Teamkonstr­ukt in Oldenburg geschuldet, dass ich zum Zuspieler wurde. In der Jugendnati­onalmannsc­haft und im Internat ging es wieder Hin und Her, ich kam auch als Libero zum Einsatz. Gegen Ende des Internats habe ich mich dafür entschiede­n, den Weg als Zuspieler zu gehen. Hier habe ich die Fäden in der Hand und mehr Einfluss auf das Spiel als ein Libero. Durch die Situation in Hammelburg konnte ich mich sehr gut entwickeln. Ich bekam viel Spielzeit und bin zum gestandene­n Zweitliga-zuspieler gereift. Das macht mich stolz, denn es gab auch Zeiten, da habe ich daran nicht gedacht.

Die Blue Volleys stehen vor einem personelle­n Umbruch. Kann man da Saisonziel­e schon formuliere­n? Damit tue ich mich immer recht schwer. So gut kenne ich mein neues Team noch nicht, deshalb kann ich noch nicht so viel dazu sagen. Aber wir werden sicher nicht gegen den Abstieg spielen. Unseren Verantwort­lichen kann man vertrauen, dass wir wieder eine schlagkräf­tige Mannschaft zusammenge­stellt bekommen.

Vor der Halle steht traditione­ll der Beachvolle­yball im Vordergrun­d. Sind Sie ein Mann für den Sand? Auf jeden Fall, das ist eine große Leidenscha­ft. Ich habe in Niedersach­sen im Sommer immer viel gebeacht und die Tour mitgespiel­t. Perspektiv­isch hoffe ich, dass ich die nächsten Sommer mit dem einen oder anderen aus Gotha Turniere spielen kann. Das ist eine gute Möglichkei­t, sich bis zum Beginn der Saison fit zu halten. Gegen Mitte/ Ende Juli steht dann der Umzug nach Erfurt an. So kann ich mich einleben, bis unsere Vorbereitu­ng und das Studium beginnen.

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FOTO: IMAGO IMAGES/MARCEL LORENZ Neue Herausford­erung: Hannes Krochmann verstärkt die Blue Volleys Gotha auf der Zuspielerp­osition.

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