Erstmals Pflanze in Mond-erde gezüchtet
Die alarmierenden Beobachtungen aus Großbritannien, nach denen viele Kinder zuletzt an einer akuten Leberentzündung erkrankt sind, lassen sich in anderen europäischen Ländern bisher nicht bestätigen. Das ist Ergebnis einer Befragung von 33 Leberzentren aus 21 Ländern, die das Europäische Referenznetzwerk für seltene Lebererkrankungen durchgeführt hat.
„Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass nur eine Minderheit der Patientinnen und Patienten innerhalb der Gesamtgruppe der Kinder mit akuter Hepatitis eine Infektion mit Adenoviren aufweist“, teilte das Referenznetzwerk am Freitag mit. Zuletzt hatte die Weltgesundheitsbehörde
(WHO) auf eine Zunahme von Berichten über schwere, akute Leberentzündungen mit unklarer Ursache bei Kindern seit Januar aufmerksam gemacht. Bei mehreren Jungen und Mädchen war notfallmäßig eine Lebertransplantation notwendig geworden. Auch in Deutschland war ein Fall öffentlich geworden. Als mögliche Ursache waren Adenoviren in die Diskussion gebracht worden.
„Diese ersten Zahlen sind beruhigend. Aber es ist wichtig, die weitere Entwicklung gut im Auge zu haben“, kommentierte Dominic Lenz vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg und Leiter der
Arbeitsgruppe Akutes Leberversagen die Ergebnisse der Abfrage. „Wir kennen die Fallzahlen mit akutem Leberversagen aus den Vorjahren und wissen, wie wir damit umzugehen haben“, sagte der Projektleiter zu akuten Leberentzündungen bei Kindern, Prof Ruben de Kleine aus Groningen. Die Anzahl von Kindern mit einer Adenovireninfektion in dieser Gruppe sei sehr klein. Alle dokumentierten Fälle würden nun noch genauer untersuchen. Zudem würde überwacht, ob die Zahlen anstiegen.
Prof. Ansgar W. Lohse, Leiter des Referenznetzwerks für seltene Lebererkrankungen und Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik des Uniklinikums Hamburg-eppendorf, hält einen Zusammenhang der Hepatitis-fälle mit der Coronapandemie für möglich: „Es ist gut vorstellbar, dass durch den Lockdown und andere international vorgenommene Pandemieschutzmaßnahmen die Immunität bei Kindern gegen Alltagsviren sich verändert hat“, sagte Lohse. In Einzelfällen könne dann eine normale Virusinfektion wie durch Adenoviren zu überschießenden Immunreaktionen führen. „Dies scheint aber ein extrem seltenes Ereignis zu sein“, so Lohse weiter. „Es gibt aktuell keine Hinweise für eine Verbreitung eines neuen gefährlichen Hepatitisvirus.“fmg
Washington. Wissenschaftlern ist es erstmals gelungen, Pflanzen in Monderde zu züchten. Für das am Donnerstag (Ortszeit) in der Fachzeitschrift „Communications Biology“beschriebene Experiment nutzten die Forscher zwölf Gramm Mondboden, den Wissenschaftler bei den Apollo-missionen in den 70er-jahren gesammelt hatten. In winzigen Blumentöpfen säten sie Pflanzensamen in je ein Gramm Monderde und fügten täglich eine Nährstofflösung hinzu. Die Samen keimten binnen zwei Tagen. Die Forschungen seien entscheidend für die langfristigen Programme der Nasa zur Erforschung des Weltalls mithilfe dauerhafter Stationen. afp