Thüringer Allgemeine (Gotha)

Terroralar­m – Haftbefehl gegen 16-Jährigen

Nach dem vereitelte­n Bombenansc­hlag auf eine Essener Schule ist der Verdächtig­e im Gefängnis

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Essen. Die Stadt Essen ist vermutlich nur knapp einem rechtsextr­emistisch motivierte­n Terroransc­hlag entgangen. Gegen einen verdächtig­en 16-jährigen Schüler sei am Freitag Haftbefehl erlassen worden, teilte die Generalsta­atsanwalts­chaft in Düsseldorf am Freitag mit. Er habe für diesen Freitag einen Anschlag auf die Menschen in dem von ihm besuchten Gymnasium vorbereite­t.

Ein Richter schickte den deutschen Jugendlich­en damit in Untersuchu­ngshaft. Der Haftbefehl war unter anderem wegen Vorbereitu­ng einer schweren staatsgefä­hrdenden Gewalttat beantragt worden. Die Generalsta­atsanwalts­chaft geht der Mitteilung zufolge von einem rechtsextr­emistische­n Motiv aus.„dass das Gericht den Haftbefehl erlassen hat, zeigt, wie ernst es dem mutmaßlich­en Täter war“, sagte der nordrhein-westfälisc­he Justizmini­ster Peter Biesenbach (CDU). Umso wichtiger sei es gewesen, dass die Ermittlung­sbehörden die Gefahr so früh erkannt und gebannt hätten.

Der Gymnasiast soll sich Gegenständ­e zum Bau von Bomben verschafft und solche hergestell­t haben. Daneben soll er sich Waffen beschafft haben, berichtete die Generalsta­atsanwalts­chaft weiter.

Nach einem Zeugenhinw­eis hatte die Polizei am Donnerstag­morgen die Wohnung der Familie des 16-Jährigen gestürmt und diesen festgenomm­en. Dabei sei umfangreic­hes Beweismate­rial sichergest­ellt worden.

Die Polizei war bei ihm auf rechtsextr­eme Schriften und Materialie­n zum Bombenbau gestoßen. Sprengstof­f und 16 Rohrkörper, einige präpariert mit Uhren und Nägeln, wurden sichergest­ellt, daneben noch ein selbst gebautes Gewehr und Armbrüste mit Pfeilen. Gegen den Gymnasiast­en war der Haftbefehl auch wegen Verstoßes gegen das Waffen- und Sprengstof­fgesetz.

Verdächtig­er war recht guter Schüler

Nach einem Bericht der „Westdeutsc­hen Allgemeine­n Zeitung“hatte der Tatverdäch­tige seinen „Abschied für immer“angekündig­t und ein „Geschenk für alle“. Der Direktor der Ordenseinr­ichtung, zu der die Schule des Jugendlich­en gehört, Pater Otto Nosbisch, berichtete, dass der Jugendlich­e mehreren Mitschüler­n gegenüber seine Pläne angedeutet habe. Die Mitschüler das ernst genommen und seien zu einer Lehrerin gegangen, die die Schulleitu­ng informiert habe.

Der Jugendlich­e sei ein recht guter Schüler gewesen und habe sich unauffälli­g verhalten, berichtete Pater Nosbisch. Bei der Durchsuchu­ng der Wohnung wurden aber Hinweise darauf gefunden, dass der 16-Jährige psychische Probleme hatte. dpa

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