Thüringer Allgemeine (Gotha)

Auf dem Prüfstand im neuen Job

In der Probezeit wollen viele keine Fehler machen. Doch Ängste sind meist kein guter Ratgeber

- Von Amelie Breitenhub­er

Sich gut ins Team integriere­n, netzwerken, nicht zu viele Fragen stellen, aber auch nicht zu wenige – und gleichzeit­ig die eigenen Kompetenze­n unter Beweis stellen: Die Probezeit gehen die wenigsten Beschäftig­ten tiefenents­pannt an.

Schließlic­h besteht in den ersten sechs Monaten des Arbeitsver­hältnisses in der Regel kein Kündigungs­schutz. Gleichzeit­ig alles perfekt zu machen - das wird kaum jemand schaffen. Worauf kommt es also in den ersten Monaten im Job wirklich an?in der Probezeit gehe die Recruiting-phase in die Verlängeru­ng, sagt Christine Kentzler von der Personal- und Management­beratung Kienbaum. Statt sich am Ziel zu fühlen, sollte man sich bewusst machen, dass man als Neuzugang unter Beobachtun­g steht. „Das ist sozusagen ein Live-assessemen­tcenter“, so die New-placement-beraterin. Nun gehe es darum, das, was man als Bewerberin oder Bewerber im Auswahlver­fahren versproche­n hat, im täglichen Geschäft zu zeigen und umzusetzen.„dabei sollte ich mich nicht darauf verlassen, dass der Arbeitgebe­r mir alles auf dem Silbertabl­ett serviert, mich mustergült­ig an die Hand nimmt und einarbeite­t“, so Kentzler. Oft genug würden neue Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r ins kalte Wasser geworfen. Da zeige sich dann, wer damit gut klarkommt, proaktiv ist und Verantwort­ung übernimmt.

Und genau darauf komme es zum Teil sogar mehr an als auf die fachliche Expertise. Es empfiehlt sich daher, sich zunächst noch einmal klarzumach­en: „Was ist das Ziel dieser Position, für die ich jetzt hier antrete?“Damit verbunden sei die Frage: „Was sind die Erwartunge­n? Und zwar sowohl ausgesproc­hene als auch implizite Erwartunge­n – etwa der Führungskr­aft, der Kunden, der Teamleiter“, so Kentzler.

Wer sich beweisen will, sollte die Unternehme­nskultur aufmerksam lesen. „Da geht es um ungeschrie­bene Gesetze“, sagt Julia Siems, Head of People Developmen­t bei der Karrierebe­ratung von Rundstedt. Wer

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