Auf dem Prüfstand im neuen Job
In der Probezeit wollen viele keine Fehler machen. Doch Ängste sind meist kein guter Ratgeber
Sich gut ins Team integrieren, netzwerken, nicht zu viele Fragen stellen, aber auch nicht zu wenige – und gleichzeitig die eigenen Kompetenzen unter Beweis stellen: Die Probezeit gehen die wenigsten Beschäftigten tiefenentspannt an.
Schließlich besteht in den ersten sechs Monaten des Arbeitsverhältnisses in der Regel kein Kündigungsschutz. Gleichzeitig alles perfekt zu machen - das wird kaum jemand schaffen. Worauf kommt es also in den ersten Monaten im Job wirklich an?in der Probezeit gehe die Recruiting-phase in die Verlängerung, sagt Christine Kentzler von der Personal- und Managementberatung Kienbaum. Statt sich am Ziel zu fühlen, sollte man sich bewusst machen, dass man als Neuzugang unter Beobachtung steht. „Das ist sozusagen ein Live-assessementcenter“, so die New-placement-beraterin. Nun gehe es darum, das, was man als Bewerberin oder Bewerber im Auswahlverfahren versprochen hat, im täglichen Geschäft zu zeigen und umzusetzen.„dabei sollte ich mich nicht darauf verlassen, dass der Arbeitgeber mir alles auf dem Silbertablett serviert, mich mustergültig an die Hand nimmt und einarbeitet“, so Kentzler. Oft genug würden neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins kalte Wasser geworfen. Da zeige sich dann, wer damit gut klarkommt, proaktiv ist und Verantwortung übernimmt.
Und genau darauf komme es zum Teil sogar mehr an als auf die fachliche Expertise. Es empfiehlt sich daher, sich zunächst noch einmal klarzumachen: „Was ist das Ziel dieser Position, für die ich jetzt hier antrete?“Damit verbunden sei die Frage: „Was sind die Erwartungen? Und zwar sowohl ausgesprochene als auch implizite Erwartungen – etwa der Führungskraft, der Kunden, der Teamleiter“, so Kentzler.
Wer sich beweisen will, sollte die Unternehmenskultur aufmerksam lesen. „Da geht es um ungeschriebene Gesetze“, sagt Julia Siems, Head of People Development bei der Karriereberatung von Rundstedt. Wer