Thüringer Allgemeine (Gotha)

CDU klarer Wahlsieger

Union und SPD konkurrier­en um NRW-Staatskanz­lei. Grüne historisch gut. FDP verliert

- Von Elmar Otto

Düsseldorf/Erfurt. Die CDU geht aus den Landtagswa­hlen in NordrheinW­estfalen klar als stärkste Kraft hervor. Das von den Demoskopen vorhergesa­gte Kopf-an-Kopf-Rennen mit der SPD ist ausgeblieb­en. Die Sozialdemo­kraten, schlecht wie nie, landen auf dem zweiten Platz.

Den größten Grund zur Freude haben die Grünen. Sie fahren ein historisch gutes Ergebnis ein. Von ihnen wird abhängen, ob Amtsinhabe­r Hendrik Wüst (CDU) Ministerpr­äsident bleiben kann. Oder ob sein SPD-Konkurrent Thomas Kutschaty doch in die Staatskanz­lei einzieht.

Der aktuelle Partner der Union, die FDP, steht als Koalitionä­r nicht mehr zur Verfügung. Sie halbiert in etwa ihr Ergebnis von vor fünf Jahren und schafft ersten Hochrechnu­ngen zufolge wie die AfD nur knapp den Einzug in den Landtag.

Die Linke fährt eine bittere Niederlage ein und reißt die Fünf-Prozent-Hürde deutlich.

Das Wahlergebn­is zeige, „dass die Menschen bereit sind, die großen Herausford­erungen anzunehmen und mit uns als ihrem politische­n Partner anzugehen“, freute sich Grünen-Landesspre­cherin Ann-Sophie Bohm. Co-Sprecher Bernhard Stengele ergänzte, es gehe um Antworten auf die drängenden Fragen bei Klimakrise, Transforma­tion der Wirtschaft und damit verbundene­r rascher Unabhängig­keit von Kohle, Gas und Diktatoren.

„Das ist ein tolles Ergebnis für die CDU. Man sieht, dass die Arbeit unter Hendrik Wüst fruchtet. Man sieht aber auch, bei wem es Gegenwind aus Berlin gibt. Die Politik von Kanzler Olaf Scholz kommt bei großen Teilen der Wählerscha­ft nicht an“, meinte der Thüringer CDULandesv­orsitzende Christian Hirte.

„Wir hatten natürlich mehr erwartet. Mir scheint die Mobilisier­ung nicht wirklich funktionie­rt zu haben“, sagte SPD-Landeschef Georg

Maier dieser Zeitung. Aber Schwarz-Gelb sei abgewählt, ein Regierungs­wechsel unter Führung der SPD noch möglich.

Die Thüringer Linke-Vorsitzend­e Ulrike Grosse-Röthig konstatier­te: „Es fällt meiner Partei im Moment schwer, als Kraft wahrgenomm­en zu werden, der die Menschen zutrauen, etwas zu erreichen.“Seit der Wahl in Schleswig-Holstein sei keine Trendumkeh­r gelungen. Dieser Weg nehme offensicht­lich mehr Zeit in Anspruch.

„Wir warten ab und hoffen, dass sich das Ergebnis durch den Abend trägt“, sagte FDP-Landeschef Thomas Kemmerich. „Das gute Zeichen ist: Die politische Mitte ist gestärkt, die AfD ist geschwächt, die Linke ist raus. Das lässt hoffen, dass wir auch in Thüringen auf diesen Trend setzen können.“

Er sei einerseits froh über den Einzug in den Landtag, anderersei­ts „sehr enttäuscht“, so AfD-Landesspre­cher Stefan Möller. Die politische­n Probleme seien deutlich, aber die Menschen wählten andere Parteien.

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