Wenn die Moral trotz Rückschlägen stimmt
Kreisoberliga: Reinhardsbrunn verliert gegen Mosbach 0:5, zeigt aber auf, dass das Mannschaftsgefüge intakt ist
Friedrichroda. Wer den Gesprächen der einheimischen Zuschauer am Freitagabend lauschte, bekam immer wieder den gleichen Tenor zu hören. „Sie spielen engagiert, aber es reicht nicht für diese Liga“, war und ist ein Satz, der schon in den letzten Wochen und Monaten die Mannschaft vom FSV Reinhardsbrunn begleitet.
Dass die Mannschaft von Peter Pracht, der gegen Mosbach wegen seines Urlaubs von Frank Schonert vertreten wurde, nach dieser Saison den Gang in die Kreisliga antreten wird, bezweifelt niemand im Verein. Auch nicht Präsident Falk Ortlepp, der seinerseits während des Spiels mit Musikeinblendungen und Infos zur Partie begleitet.
Die Saison 2021/22 – sie steht unter keinem guten Stern für die Reinhardsbrunner. Immer wieder fallen wichtige Spieler langfristig aus, die Zweite musste ebenso zurückgezogen werden wie das Frauenteam. Den Optimismus haben sie sich beim FSV dennoch beibehalten. „Wir werden versuchen, einen soliden Neuaufbau hinzubekommen“, meint Ortlepp. Getreu dem Motto: lieber eine Liga tiefer, dafür mit Spaß bei der Sache und Erfolgserlebnissen im Gepäck.
Dass die Roten zumindest in dieser Spielzeit nicht in die Kreisoberliga gehören, wurde auch am Freitagabend deutlich. Vom Einsatz her war keinem Spieler ein Vorwurf zu machen. Im Gegenteil, denn in den ersten 30 Minuten waren die Gastgeber sogar besser im Spiel als das Spitzenteam, verpassen es aber, sich dafür zu belohnen. Zumindest kitzeln hätten sie den neuen Tabellenzweiten, wenn sie denn in Führung gegangen wären. Dies hätte mit Mika Schade fast ein Mosbacher für sie erledigt, denn nach fünf Minuten trudelte sein Rückpass auf Torwart Christian Haaß an diesem vorbei und gefährlich auf das Tor zu. Nur mit einem Sprint rettete der Keeper vor dem einschussbereiten Angreifer der Hausherren.
Auch danach waren sie zunächst tonangebend, bis sich die Begegnung nach einer halben Stunde in die erwartete Richtung drehte. Erst traf Kevin Spittel nur den Pfosten (30.), etwas später Fabian Brandau zentral aus zehn Metern flach ins Eck zum 0:1 (39.). Mit Spittels 2:0 nach Vorlage von Moritz Wilhelm war die Partie dann zur Pause gefühlt schon entschieden (41.).
Nach dem Wechsel kam es dann wieder einmal knüppeldick für den Gastgeber. Erst erhöhte Lucas Braun nach Pass Spittels (48.), ehe Pascale Simmen wegen Doppelmeckerns innerhalb einer Minute vom Platz flog (56.). Überflüssig, doch hätte der Schiedsrichter hier mehr Fingerspitzengefühl haben können. Der schnelle Doppelpack (Andy von Roda, Braun/64., 65.) sorgte in der Folge für den Endstand.