Kinder wünschen sich saubere Spielplätze
Schüler der Evangelischen Grundschule sammeln Müll in Gotha-West. Initiativen gegen den Unrat im Stadtteil
Gotha. Beutel voll mit Hundekot und Kippenstummel – bei der Müllsammelaktion im Stadtteil GothaWest haben die Schüler der Evangelischen Grundschule Gotha tatkräftig mit angepackt. Nicht nur auf dem Schulgelände, auch auf den Spielplätzen und deren Umfeld sammelten die insgesamt 274 Kinder nach den Osterferien flächendeckend Unrat ein.
Am vergangenen Freitag wurden nun die etwa 20 Säcke voll mit Müll von der Stadtwirtschaft Gotha GmbH abgeholt.
„Die Kinder waren bestürzt, wie viel Müll sie auf den Spielplätzen und in deren Umfeld fanden“, sagte Susanne Fiedler, Leiterin der Evangelischen Grundschule. Als besonders gefährlich hätten die Kinder die unzähligen Flaschen und Glasscherben empfunden. „Sie wünschen sich saubere Spielplätze, die man gern besucht und auf denen keine Gefahren lauern“, sagte Fiedler, die auch innerhalb der Schule für das Thema Müll sensibilisiert und unter anderem Wert legt auf Müllvermeidung sowie auf die Trennung von Unrat in den Klassenräumen.
Kampf gegen Windmühlen:
Immer wieder fällt neuer Müll an „Während wir den Müll, den wir auf dem Schulgelände gefunden haben, auch getrennt haben, war es bei dem Unrat im Stadtteil einfach zu eklig für die Kinder, die Fundstücke auch noch zu sortieren“, sagt die Schulleiterin, die sich schon mehrfach mit ihrer Schule bei der Aktion des Stadtteilmanagements GothaWest beteiligt hat. Eine Besserung der Situation habe sie dabei jedoch nicht beobachten können.
„Wir finden immer ungefähr die gleiche Menge Müll. Es handelt sich eigentlich jedes Mal um eine kurzfristige Schadensbegrenzung, aber so lange der Lerneffekt für die Schüler
da ist, lohnt es sich“, sagt Fiedler. Die Kinder zeigten gerade bei diesem Thema einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und fragten danach immer, wieso andere den Mülle einfach liegen ließen.
Den Beitrag der Evangelischen Grundschule zur Müllsammelaktion in Gotha-West weiß auch Stadtteilmanagerin
Ariane Dziuballe zu schätzen. Neben den Grundschülern sind aber auch viele weitere Menschen bei verschiedenen Putzaktionen im Frühjahr tätig geworden.
So hatte bereits die Baugesellschaft Gotha mbH Mitte April zu einer Sammelaktion im Stadtteil aufgerufen. Anfang April hatten darüber hinaus Schüler der Staatlichen Regelschule Conrad Ekhof in Gotha-West Unrat aufgelesen. „Bei der öffentlichen Müllsammelaktion am Coburger Platz waren ebenfalls Anfang April etwa 200 Kilogramm Unrat zusammengekommen“, berichtet Dziuballe weiter.