Windkraft Chance für Waldbauern
Bundeswirtschaftsminister Habeck sieht in erneuerbaren Energien einen Standortvorteil
Erfurt/Ettersburg. Der Ausbau erneuerbarer Energien ist nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zu einem Standortvorteil geworden. „Er schafft Arbeitsplätze, er hält die Unternehmen in der Region, er schafft die Wertschöpfung der Zukunft“, so Habeck am Rande einer Klausur der rot-rot-grünen Landesregierung auf Schloss Ettersburg bei Weimar. Durch Steuereinnahmen kämen die Gelder in die Region.
Habeck hat nach eigenen Angaben viele Gespräche mit Waldbauern geführt, die sich für Windkraft im Wald aussprachen, weil sie mit den Einnahmen den teilweise kaputten Wald umbauen. „Auf den zerstörten Flächen des Waldes Windkraftanlagen hinzustellen, die Einnahmen zu nehmen, um den Wald wieder aufzuforsten und den Strom zu vermarkten, ist eine ökologische und ökonomische WinWin-Situation“, sagte Habeck.
Bei einem anschließenden Energiegespräch mit Thüringer Unternehmern
in der IHK Erfurt sagte der Bundesminister, angesichts der hohen Energiepreise sei die Erschließung alternativer Quellen nicht mehr ein von der Politik, sondern ein vom Markt getriebenes Projekt. Die gestiegene Nachfrage habe die größten Beschleunigungseffizienzen. Dies sei beispielsweise bei Wasserstoff zu beobachten, sagte Habeck. Die Grünen hätten zu Beginn der Regierungszeit die Verdoppelung der Wasserstoff-Produktionsmengen in Deutschland von fünf auf zehn Gigawatt bis 2030 als
Ziel gehabt. „Ich glaube, das würde ich heute schon loswerden, wenn ich könnte.“
Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sprach sich für eine Verlängerung der von Rostock nach Leipzig geplanten Wasserstoffleitung bis nach Thüringen aus. Umwelt- und Energieministerin Anja Siegesmund (Grüne) sagte, um grünen Wasserstoff vor Ort produzieren zu können, sei etwa überschüssiger Windstrom notwendig, an dem es derzeit in Thüringen noch fehle.