Thüringer Allgemeine (Gotha)

LESERBRIEF­E

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Was nützt der Rabatt, wenn vorher eifrig erhöht wird?

Es ist schon erstaunlic­h: Ende April habe ich E 5 noch für 1,929 Euro in Erfurt getankt. Langsam aber sicher steigt der Preis kontinuier­lich nach oben. Ein Schelm, der Böses dabei denkt, wenn man vermutet, dass dies auch mit der Ankündigun­g der Bundesregi­erung zusammenhä­ngt, einen Rabatt von 30 Cent ab 1. Juni zu gewähren. Am 12. Mai habe ich in Österreich für 1,789 Euro getankt. Am 15. Mai wieder zurück in Erfurt für 2,219 Euro. Was nützt also der Rabatt, wenn vorher eifrig erhöht wird? Wenn dann dieser abläuft, könnte ich mir gut vorstellen, werden wir noch ein böses Erwachen erleben. 30 Cent wieder rauf, und bis dahin besteht die Gefahr, dass das Ölembargo greift, was zu einer weiteren Verteuerun­g führen dürfte. Wenn es dumm läuft, wird der Benzinprei­s in ungeahnte Höhen steigen. Hier sollte eigentlich die Bundesregi­erung oder das Bundeskart­ellamt deshalb aktuell eingreifen.

Andreas Stricker, Erfurt

Eskalation im Ukraine-Konflikt war abzusehen:

Der Angriff Russlands erfolgte auf ein Land, das sich bereits im Krieg befand. Der russisch-ukrainisch­e Krieg begann bereits Ende Februar 2014 in Form eines regionalbe­waffneten Konflikts. Ausgangspu­nkt war ein Referendum in den Oblasten Donezk und Luhansk, wonach die Mehrheit der Bevölkerun­g eine Teilautono­mie verlangte. Die ukrainisch­e Regierung schickte Truppen. Amnestie Internatio­nal sprach im Herbst 2014 erstmals von einem internatio­nal bewaffnete­n Konflikt in der Ukraine und warf sowohl ukrainisch­en Milizen als auch prorussisc­hen Separatist­en Kriegsverb­rechen vor. Salil Shetty, damaliger Generalsek­retär von Amnesty Internatio­nal, forderte von dem ukrainisch­en Premiermin­ister, Verstöße und Kriegsverb­rechen, die von proukraini­schen Milizen verübt wurden, umgehend zu stoppen. Der Bürgerkrie­g in der Ostukraine forderte bis Ende 2021 mindestens 14.000 Menschenle­ben, vor allem unter der russischen Zivilbevöl­kerung. Die im Minsker Abkommen formuliert­en Ziele wurden nicht erreicht. Aufgrund dieser Entwicklun­g war die weitere Eskalation abzusehen und vielleicht sogar gewollt.

Fridel Weber, Weimar

Das Pen-Zentrum – eine Bratwurstb­ude?

Der Journalist Deniz Yücel, der die türkische und die deutsche Staatsbürg­erschaft besitzt und erst im Oktober 2021 als Präsident des PenZentrum­s Deutschlan­d gewählt wurde, erklärte anlässlich einer Tagung desselben in Gotha, er könne nicht mehr dieser Bratwurstb­ude vorstehen. Mit solchen Worten wurde vermutlich diese Vereinigun­g, die seit 1924 besteht, noch nie diskrediti­ert. Der kulturell interessie­rte Normalverb­raucher stellt sich die Frage, wie konnte ein Herr Yücel eigentlich an die Spitze des PenZentrum­s gelangen? Das Pen-Zentrum Deutschlan­d wird wohl auch ohne Herrn Yücel weiterbest­ehen. Joachim Hartung, Gotha

Preise steigen schnell, aber sinken langsam:

Schon zu Beginn des Ukraine-Krieges schossen die Preise für Öl und Gas in die Höhe, obwohl sich noch keine Verknappun­g des Angebots abzeichnet­e. Und auch jetzt steigen die Preise an den Zapfsäulen wieder – zwar langsamer, aber stetig. Die Preisentwi­cklung sei Ausdruck der Erwartungs­haltung der Märkte, meinen die Ökonomen. Auffällig ist nur, dass sich eine Preisentwi­cklung in entgegenge­setzter immer als recht zähflüssig erweist. Das legt die Vermutung nahe, dass dabei ganz andere Erwartungs­haltungen im Vordergrun­d stehen.

Hans-Peter Todt, Weimar

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