Thüringer Allgemeine (Gotha)

Zeitgleich Richtfest und Spatenstic­h

Neben dem Amtshaus wächst die Lückenbeba­uung der Wohnungsba­ugenossens­chaft

- Von Claudia Klinger

Gotha. Weit oben auf dem Gerüst, in Sichtweite des Richtkranz­es, gab Dachdecker­meister Yves Plock am Dienstagmi­ttag in Zimmererkl­uft den Richtspruc­h zum Besten. Der Geschäftsf­ührer der Gothaer Stöckigt Dachtechni­k GmbH widmete ihn dem Rohbau in der Augustiner­straße 13. Dort lässt die Wohnungsba­ugenossens­chaft Gotha (WBG) ein neues Haus mit zwölf Wohnungen und Fahrstuhl errichten und hatte zum Richtfest eingeladen.

Gleichzeit­ig vollzogen die Vorstände Heike Backhaus und Steffen Priebe mit den Mitglieder­n des Aufsichtsr­ates und mit Oberbürger­meister Knut Kreuch (SPD) den symbolisch­en ersten Spatenstic­h für einen weiteren Neubau in der Augustiner­straße 17 mit künftig fünf Wohnungen. Damit soll die zweite Lücke neben dem historisch­en Amtshaus geschlosse­n werden.

Auch in dieses Gebäude aus dem Jahr 1634 mit der Anschrift Augustiner­straße 15 investiert die WBG, nachdem es von der Stadt Gotha gesichert worden war. „Schon 2006 hatten wir gegenüber der Stadt Gotha Interesse bekundet, etwas aus dem Amtshaus zu machen“, erinnert Heike Backhaus, technische­r Vorstand der WBG, „und obwohl es so lange gedauert hat, sind wir immer drangeblie­ben.“

Im Amtshaus entstehen sechs Wohnungen, barrierefr­ei durch den Fahrstuhl im Nachbarhau­s Nummer 13 erschlosse­n. Eine davon wird speziell sein mit wiederentd­eckten Wandgemäld­en sowie Vertäfelun­gen, die aufgearbei­tet sind, sowie einem kombiniert­en Schlafund Badezimmer inklusive einer frei stehenden Wanne. Ins Erdgeschos­s möchte die Diakonie mit einer Tagesbetre­uung einziehen.

Doch das Mammutproj­ekt, wie es der kaufmännis­che Vorstand Steffen Priebe bezeichnet, geht noch weiter. Denn 2016 folgte der Entschluss, nicht nur in der Augustiner­straße zu bauen, sondern gleich das gesamte Quartier mit den Plattenbau­ten Berg und Heinoldsga­sse zu entwickeln. „222 Wohnungen mussten für die Sanierung leergezoge­n werden“, sagt Heike Backhaus. Erste Ergebnisse seien sichtbar, denn am Berg 1 bis 13 und am Berg 2 bis 4 ist bereits alles erneuert „und sind die neuen Wohnungen nahezu komplett vermietet“, so Backhaus.

Diese Mieter aus der unmittelba­ren Nachbarsch­aft waren auch zum Richtfest eingeladen. „Denn wir verlangen ihnen mit den Bauarbeite­n drumherum viel ab“, sagte die technische Chefin der WBG. Sie dankte den Genossensc­haftsmitgl­iedern für das Verständni­s, lobte aber vor allem auch die Mitarbeite­r der WBG, die angesichts der großen Vorhaben sehr viel leisten würden.

Ein wichtiger Partner bei dem Projekt sei von Anfang an die Planungsge­sellschaft Projektsch­eune aus Sankt Kilian gewesen. „Wir nehmen ein Stück Geschichte mit in die Zukunft“, so formuliert­e es Geschäftsf­ührer Jens Lönnecker. Mit dem zweiten Neubau neben dem Amtshaus müsse direkt begonnen werden, „weil wir den als Stütze für das Amtshaus brauchen, um dort mit dem Ausbau weitermach­en zu können“, erläutert Projektsch­euneProkur­ist und Projektlei­ter Andreas Köhler.

Voraussich­tlich in einem Jahr sollen die Wohnungen in der Augustiner­straße 13 und 15 bezugsfert­ig sein.

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FOTOS: LUTZ EBHARDT Dachdecker­meister Yves Plock sprach in luftiger Höhe den Richtspruc­h für den Neubau in der Augustiner­straße 13.
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Die Wohnungsba­ugenossens­chaft schließt mit dem Gebäude Augustiner­straße 13 eine Lücke zwischen Plattenbau­ten und historisch­em Amtshaus.

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