Junge Blutspender werden gesucht
Haema-Zentrum in Gotha feiert zehnjähriges Bestehen. Ehepaar Reinhardt ist seit 2014 dabei
Gotha. Fast täglich werden bundesweit mehr als 14.000 Blutspenden benötigt, um die medizinische Versorgung der Patienten in den Krankenhäusern zu sichern. Coronabedingt sind diese Spenden in den vergangenen zwei Jahren zurückgegangen. Dabei werden Blutkonserven bei vielen Operationen sowie Erkrankungen vor allem in der Krebstherapie benötigt.
Blutkonserven und Plasmaspenden werden in Spenderzentren gewonnen, so wie im ehemaligen Gebäude von Gotha-Druck in der Oststraße. Seit zehn Jahren führt die Haema AG Leipzig das Spenderzentrum in der Residenzstadt.
Firma an fünf Standorten in Thüringen vertreten
Grund für Oberbürgermeister Knut Kreuch (SPD) und Nicole Schwan, Amtsleiterin der Wirtschaftsförderung, dem Unternehmen anlässlich seines Jubiläums einen Besuch abzustatten und sich über die aktuelle Situation bei der Blut- und Plasmaspende zu informieren.
20 Mitarbeiter sind am Gothaer Standort beschäftigt. In neun Bundesländern betreibt die Haema derzeit 41 Blut- und Plasmaspendezentren, erklärt Regionalleiterin Sabine Micheli. Fünf der Zentren sind in Thüringen angesiedelt. Wie Sabine Micheli bestätigt, steige das Spendenaufkommen trotz der CoronaPandemie wieder. Das zeige sich auch bei den zahlreichen Stammspendern,
die wieder regelmäßig in die Einrichtung kommen. So wie das Gothaer Ehepaar Silke und Mark Reinhardt.
Seit 2014 spendet das Ehepaar Blutplasma. „Wir wollen einfach etwas Gutes für die betroffenen Menschen tun, außerdem hat die Spende auch einen gesundheitlichen Aspekt“,
verrät der 49-Jährige. „Man sieht was mit dem eigenen Blut passiert“, so Reinhardt.
Rund 300 Spenden hat das Ehepaar bereits gemeinsam geleistet und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht, denn beide können noch bis zum 65. Lebensjahr Blut oder Plasma spenden.
Am gestrigen Dienstag ließen sich die beiden Eheleute Plasma abnehmen. Die Plasmaspende, so erläutert die Regionalleiterin den Gästen, dauert bis zu 45 Minuten. In Abhängigkeit vom Körpergewicht werden dem Spender bis zu 850 Milliliter Blutplasma abgenommen. Die im Blutplasma enthaltenen Plasmaproteine werden zur Herstellung lebensnotwendiger Arzneimittel verwendet. Da nur Blutflüssigkeit abgegeben wird, kann sich der Körper schneller regenerieren. Zudem kann man Plasma häufiger spenden als Blut, so Sabine Micheli.
Das Prinzip ist fast dasselbe wie bei der normalen Blutspende. Bei jeder Blutspende werden 500 Milliliter Vollblut abgenommen. Jedoch darf nur vier (bei Frauen) und sechs Mal im Jahr (Männer) Vollblut gespendet werden.
Kostenloser Gesundheitscheck gehört dazu
Im Gothaer Spendenzentrum überwachen die „Blutengel“unter der Leitung von Annett Lein jeden Spender. Alle Mitarbeiter haben, sagt Micheli, eine medizinische Grundausbildung. Zur Verfügung stehen im Spendenraum 20 Plasmaund drei Vollblutplätze.
Bevor ein Spender sich für eine Blut- oder Plasmaspende entscheidet, erfolgt ein kostenloser Gesundheitscheck durch den Spendearzt. So wird nach Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme und eventuellen Risiken gefragt. „Es geht auch um den Schutz der Spender und der Patienten“, sagt Sabine Micheli. So musste sich auch das Ehepaar Reinhardt wieder einer regelmäßigen Kontrolle vor seiner Spende unterziehen.
Die Regionalleiterin hofft für die Zukunft, dass sich mehr junge Leute für eine Blutspende entscheiden.