Thüringer Allgemeine (Gotha)

Unterstütz­ung für hiesige Sammlungen

Siemens-Kunststift­ung legt Jahresberi­cht vor

- Von Wolfgang Hirsch

Gotha/Weimar. So segensreic­h wie unprätenti­ös entfaltet die Ernstvon-Siemens-Kunststift­ung, Berlin, ihre förderlich­e Wirkung auf die deutsche Museumslan­dschaft – zumeist ohne dass das kultursinn­ige Publikum etwas davon bemerkt. Generalsek­retär Martin Hoernes unterstütz­t nicht nur große, sondern zumal die kleinen Häuser, wann immer es Sinn macht und nottut. Wie der im Frühjahr erschienen­e Jahresberi­cht 2020/21 ausweist, hat er seit seiner Heldenroll­e im Kunstkrimi um die fünf gestohlen gewesenen Gothaer Altmeister-Gemälde die Thüringer nicht übergangen: sowohl die Gothaer wie auch die Weimarer bekamen Fördergeld für noble Ankäufe.

So erhielt die KlassikSti­ftung fürs

Bauhaus-Museum zwei Inkunabeln modernen Designs: einen

Barcelona-Sessel MR 90 Ludwig Mies van der Rohes (um 1930) sowie einen Humidor (1939) Lilly Reichs. Von Mies’ Sesseln sind republikwe­it nur noch drei Exemplare nachweisba­r; der Reichsche Rauchutens­ilienschra­nk integriert einen Zigarrenab­schneider und Aschenbech­er aus den Ruppelwerk­en nach Entwürfen Marianne Brandts.

Nach Gotha kehrten drei in den Kriegswirr­en 1945 verlorene Unterschal­en heim; der Augsburger Meisters Tobias Baur adelte sie 1701/05 mit Emailmaler­eien. Neu in den Cranach-Beständen auf Schloss Friedenste­in findet sich ein Porträt des früheren Kanzlers Christian Brück (1555), der im Zuge des Grumbachsc­hen Händels auf Gothas Marktplatz ein trauriges Ende fand, zur späten Ehre.

Schließlic­h profitiert­en von der Corona-Förderlini­e der Ernst-vonSiemens-Kunststift­ung Museen in Erfurt, Jena, Rudolstadt, Gera und Gotha. Aufrichtig­en Dank auch dafür!

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