Der Anfang ist gemacht
Die Richtung stimmt schon mal, immerhin. Nach dem enttäuschenden Aus bereits in der Vorrunde des olympischen Turniers von Peking mit nur einem
Sieg gegen Eishockey-Zwerg China, liegt die Nationalmannschaft nun bei der Weltmeisterschaft in Finnland nach zwei Erfolgen in drei Duellen auf Kurs.
Offenbar herrscht tatsächlich ein anderer Teamgeist als noch im Februar. Diesmal nämlich fügte die deutsche Auswahl der nicht unerwarteten Auftakt-Niederlage gegen Titelverteidiger Kanada sofort ein Achtungszeichen hinzu, als man tags darauf mit hohem Tempo und mannschaftlicher Geschlossenheit gegen den Olympia-Dritten Slowakei gewann.
Bundestrainer Toni Söderholm ließ nach dem zweiten Turniererfolg gegen Frankreich seine Spieler an der langen Leine und gewährte ihnen einen freien Tag. Ein sicheres Zeichen also, dass auch er zufrieden ist mit Start in die WM.
Doch überall lauern Unwägbarkeiten. Wie schmal der Grat manchmal sein kann, beweist auch die Blessur von NHL-Stürmer Tim Stützle, der sich gegen Frankreich am Knie verletzte und dessen weiterer Einsatz nun fraglich ist. Fällt er aus, könnte der Kader natürlich aufgefüllt werden. Aber nachrückende Spieler müssten sich mitten im Turnier erst noch integrieren.
Als hätte es die sportliche Enttäuschung bei den Winterspielen im Februar nicht gegeben, formulierte Torhüter Philipp Grubauer vor dem WM-Auftakt ein ziemlich gewagtes Vorhaben. Nichts weniger als die Goldmedaille wolle er mit der Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft erringen. Bei allem Respekt: Fürs Erste würden eine Olympia-Wiedergutmachung und der Sprung ins Viertelfinale als Minimalziel schon reichen.