„Wir werden ein anderes Gesicht zeigen“
Bulls-Coach Engel vor der Finalentscheidung
Elxleben. Nach überragender BundesligaHauptrunde und klarem Sieg im kleinen Finale des Champions Cups gegen den RSV LahnDill waren die Rollstuhlbasketballer der Thuringia Bulls als Favorit in die Finalserie um die deutsche Meisterschaft gestartet. Doch Spiel 1 verloren sie 55:66 in Wetzlar. Wir sprachen mit Bulls-Coach Michael Engel (Foto) darüber, was schief lief und warum noch alles drin ist.
Ausgerechnet im ersten Finalspiel um die deutsche Meisterschaft hat Ihr Team die schwächste Leistung der Saison gezeigt. Woran lag es? Der Champions Cup als Heimturnier hat den Verein, aber auch die Mannschaft, die total im Fokus stand, eine ganze Menge Energie gekostet. Diese Energie hat uns in Wetzlar gefehlt. Lahn-Dill hatte sie und letztlich verdient gewonnen.
Warum hatte gerade Ihr Top-Trio Azad, Ruiz und Halouski so groß Probleme? Weil wir es nicht geschafft haben, sie in gute Wurfpositionen zu bringen. Das lag daran, dass der Gegner meist schneller an Ort und Stelle war und die Wege zugestellt hat. Wir haben das gesehen und wollte reagieren, waren aber nicht in der Lage, zu kontern. Unsere Spieler waren mental blockiert. Das Gute: Wir hatten dennoch die Chance, das Spiel zu gewinnen und es ist noch nichts entschieden.
Was muss sich konkret ändern, um am Wochenende im heimischen FitIn noch die Wende zu schaffen? Defensiv war das okay, wir haben auswärts nur 66 Punkte kassiert. Wir müssen aber daran arbeiten, besser in unsere Offense zu kommen. Dafür ist unser Umschaltspiel, das in Wetzlar gar nicht funktioniert hat, elementar. Denn dann bringen wir speziell die „großen Jungs“Vahid Azad und Alex Halouski in bessere Positionen. Der Heimvorteil ist viel wert, in Elxleben habe wir seit 2017 nicht verloren. Wir schauen erstmal nur auf Samstag und werden da ein anderes Gesicht zeigen.
Thuringia Bulls – RSV Lahn-Dill, Samstag, 18 Uhr, Fit-in Elxleben; mögliches Spiel 3: Sonntag, 15 Uhr