Thüringer Allgemeine (Gotha)

Feuerwehrl­eute mit Waffe bedroht

Explosion in Schwarzhau­sen. Hausbesitz­er festgenomm­en. Kripo setzt Spürhunde ein

- Von Conny Möller

Schwarzhau­sen. Den 19. Mai werden Stadtbrand­meister Torsten Schlothaue­r von der Freiwillig­en Feuerwehr Waltershau­sen und die Kameraden aus Bad Tabarz, Winterstei­n, Schmerbach und Schwarzhau­sen nicht so schnell vergessen. Was zunächst wie ein Routineein­satz aussah, entpuppte sich sehr schnell als Gefahr für Leib und Leben.

Donnerstag­morgen gegen 8.22 Uhr ging in der Rettungsle­itstelle der Notruf ein, dass es in Schwarzhau­sen zu einer Explosion gekommen sei. Unter der Einsatzlei­tung des Stadtbrand­meisters rückten rund 20 Kameraden aus den Waltershäu­ser Ortsteilen Schmerbach, Winterstei­n, Schwarzhau­sen an. Unterstütz­t wurden sie von Kameraden der Feuerwehr Bad Tabarz.

Grundstück geräumt:

Sicherheit der Kameraden geht vor Vor Ort wurde festgestel­lt, dass in einem Nebengebäu­de eine Explosion stattgefun­den haben musste. „Der Schaden war am Dach zu sehen, denn es fehlte ein Stück“, sagt Schlothaue­r. Zudem habe es eine starke Rauchentwi­cklung gegeben und im Gebäude waren Brandspure­n zu sehen. Schlothaue­r: „Wir hatten uns ein Bild der Lage verschafft. Ein Trupp mit Atemschutz­geräten sollte in das Gebäude gehen, als er vom Hausbesitz­er bedroht wurde.“

Der Stadtbrand­meister berichtet von üblen Beschimpfu­ngen. „Er hat die Kameraden bedroht, dass er sich rächen werde, wenn sie mit dem Löschen beginnen sollten“, erzählt Torsten Schlothaue­r. Dann eskalierte der Einsatz. Der 68-Jährige nahm plötzlich eine Langwaffe vom

Schrank und bedrohte damit die Einsatzkrä­fte.

„Unser Leben steht an erster Stelle. Deshalb haben wir alle sofort das Grundstück verlassen und Schutz hinter Fahrzeugen und Gebäuden gesucht“, schildert der Stadtbrand­meister die Situation. Sofort wurden die Leitstelle und die Polizei informiert, die mit einem Großaufgeb­ot nach kurzer Zeit eintrafen. Die überwältig­ten den Mann und nahmen ihn fest. Bei der Waffe soll es sich um ein Luftdruckg­ewehr gehandelt haben, das sichergest­ellt wurde.

Im Anschluss konnten die Feuerwehrl­eute ihre Löscharbei­ten aufnehmen. Spezialist­en der Gothaer Kriminalpo­lizei, dabei kamen auch Spürhunde zum Einsatz, haben die Ermittlung­en aufgenomme­n. Ob es in dem Nebengebäu­de tatsächlic­h zu einer Explosion gekommen war, ist noch unklar. Zweieinhal­b Stunden dauerte der Einsatz. Der Dachstuhl wurde gelöscht und nach weiteren Brandherde­n abgesucht.

„Ich bin seit 28 Jahren in der Feuerwehr, doch so etwas ist mir noch nicht passiert“, zieht Stadtbrand­meister Schlothaue­r Bilanz.

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FOTOS: SCHUCHARDT / NEWS5 Kameraden der Freiwillig­en Feuerwehr wurden beim Löschen eines Brandes in einem Nebengelas­s in Schwarzhau­sen vom Hauseigent­ümer mit einer Waffe bedroht.
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Polizeikrä­fte führen den 68 Jahre alten Mann ab.

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