Begleiter einer Sportkarriere
Es muss irgendwann im Jahr 2010 oder 2011 gewesen sein, als ich eine Reportage über große Thüringer Fußball-talente schrieb. Eine der Recherchen führte mich zum SC Freiburg, wo der junge Christian Bickel die ersten Schritte im Erwachsenen- und Profibereich unternahm. Im Telefonat mit seinem damaligen Trainer Marcus Sorg – ja genau, dem jetzigen Cotrainer der Nationalmannschaft – erklärte mir dieser, dass „der Christian durchaus ein talentierter Junge ist, der das Zeug zum Profi hat“.
Mit dem damals noch jungen Bickel blieb ich auch nach der Geschichte immer in lockerem Kontakt. Blickte gespannt auf Wechsel, fragte bei Verletzungen nach, wie es um die Genesung bestellt ist, gratulierte bei Erfolgen, wurde über die Jahre ein sportlicher Begleiter, auch wenn er meist weit entfernt spielte. Unsere Interviews waren immer offen, das Vertrauen – gerade bei Profisportlern ein mitunter schwieriges Unterfangen – gegeben. Es muss einiges gepasst haben, denn sonst hätte ich wohl keine Einladung zum Polterabend in Gräfentonna bekommen, dem die Hochzeit mit seiner großen Liebe Veronika folgte.
Mit seinem Karriereende rückt Bickel zumindest überregional ein wenig aus dem Blickfeld. Der Kontakt zwischen uns wird jedoch bleiben. Ich bin gespannt, welche neuen Lebenspläne er schmiedet. Dass mit „Chipper“Carsten Kammlott ein guter Freund und mit Chris Griebel der Trauzeuge in Bad Frankenhausen spielen, scheint sicher kein Nachteil für den dort ansässigen Verein zu sein.
Für meinen Heimatverein ist seine Rückkehr ebenfalls ein Gewinn. Das lange vereinbarte Gast-training wird in diesem Sommer aller Voraussicht nach Realität.