Thüringer Allgemeine (Gotha)

Tornado verwüstet Paderborn: Bis zu 40 Verletzte

Windhose zieht durch die westfälisc­he Stadt und verursacht einen Millionens­chaden. Wirbelstur­m auch in Lippstadt

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Paderborn/lippstadt. Bei einem schweren Unwetter hat ein mutmaßlich­er Tornado am Freitag Paderborn verwüstet. Die Polizei meldete am Abend 30 bis 40 Verletze, zehn von ihnen sollen schwer verletzt sein. Unzählige Dächer wurden abgedeckt, Bäume entwurzelt. „Im Zuge eines Gewitters hat eine Windhose am Freitagnac­hmittag eine Schneise der Verwüstung von West nach Ost mitten durch Paderborn in Richtung der östlichen Stadtteile gezogen“, erklärte die Polizei am frühen Abend.

„Hier ist gerade Chaos“, sagte eine Sprecherin der Polizei. Demnach verursacht­e die Windhose Schäden in Millionenh­öhe. Viele Straßen seien unpassierb­ar. Bleche,

Dämmung und andere Materialie­n seien kilometerw­eit geflogen. Alle verfügbare­n Einsatzkrä­fte seien im Einsatz. Dringend appelliert­en die Behörden: „Bleiben Sie zu Hause!“

Wegen Ästen und Bäumen auf den Gleisen mussten Zugstrecke­n im Regional- und Fernverkeh­r in der Region gesperrt werden, sagte ein Bahnsprech­er.

Auch im etwa 35 Kilometer entfernten Lippstadt hatte am Nachmittag offenbar ein Tornado getobt. Es habe schwere Schäden im gesamten Stadtgebie­t gegeben, sagte ein Feuerwehrs­precher. Zahlreiche Dächer seien abgedeckt worden, Fenstersch­eiben platzten, Bäume seien auf Autos gestürzt. Teils seien die Bäume schon am Stamm umge– knickt, berichtete die Gemeinde Altenbeken bei Paderborn – als seien sie von der Hand eines Riesen getroffen. Von Toten und Verletzten sei ihm nichts bekannt, sagte der Feuerwehrs­precher. Hilfsorgan­isationen sowie Drohnen seien in Lippstadt im Einsatz, teilte der Kreis Soest mit. Es gebe noch „unzählige“

offene Einsatzste­llen im Stadtgebie­t. In einem Lippstadte­r Freizeitba­d wurden zeitweise etwa 120 Badegäste eingeschlo­ssen, weil umgestürzt­e Bäume den Eingang blockierte­n, so die Feuerwehr.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdien­stes DWD gingen mehrere Meldungen über Tornados ein auch aus Lüdenschei­d und Meschede.

In Rheinland-pfalz kam ein Mann bei einem schweren Unwetter ums Leben. Laut der Polizei in Koblenz erlitt der 38-Jährige am Freitagabe­nd einen Stromschla­g in einem unter Wasser stehenden Keller. Er sei gestürzt und dabei vermutlich mit dem Kopf aufgeschla­gen.

Beim Einsturz einer Holzhütte bei einem Unwetter in Mittelfran­ken sind 14 Menschen verletzt worden, darunter auch Kinder. Eine 37 Jahre alte Frau wurde mit schwersten Verletzung­en in eine Klinik geflogen, so die Polizei. Die Urlauber hatten in der rund 85 Quadratmet­er großen Hütte Schutz gesucht. Plötzlich sei diese eingestürz­t. zrb/dpa

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FOTO: LINO MIRGELER / DPA Paderborn nach dem Tornado: Der Sturm ließ zerstörte Häuser und Autos zurück – und zahlreiche Verletzte.
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FOTO: GETTY Erneut Eltern: Ed Sheeran und Cherry Seaborn.

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