Sprechende Blinker
Ich zitiere jetzt mal: „Frauen sollten unter dem Fahrersitz einen kleinen Handspiegel mitführen und ihn von Zeit zu Zeit hoch nehmen, um während der Fahrt im Verkehr nach hinten zu blicken.“Der Rat stammt von der englischen Rennfahrerin Dorothy Lewitt, und man darf ihn eindeutig als Impulsgeber für den Rückspiegel werten. Auch der Scheibenwischer und der Vorläufer des Blinkers wurden von Frauen erfunden.
Die Indizien sprechen deutlich dafür, dass man nicht Otto heißen muss, um automobile Innovationen vorwärts zu bringen. Aber irgendwann wurden wir abgehängt.
Weil bei der Konstruktion nach wie vor der durchschnittliche Mann als Referenzobjekt herangezogen wird, werden Frauen bei Unfällen deutlich häufiger zwischen Lenkrad
und Sitzlehne eingeklemmt. Auf diesen Umstand machte gerade eine britische Studie aufmerksam.
Zeit, sich an die Pionierzeit zu erinnern und für das Projekt „frauenfreundliches Auto“zu werben.
Viele Frauen mit lechts-rinksschwäche zum Beispiel warten schon lange auf einen Blinker, der bei Betätigung ein kurzes „links“oder „rechts“von sich gibt. Schön wäre auch endlich die Erfindung eines intelligenten Autoschlüssels, der bei der Suche nach dem abgestellten Auto im Parkhaus behilflich ist. Welche Frau soll sich nach vier Shopping-stunden noch daran erinnern? Immerhin ist der Kofferraum als erweiterte Handtasche beleuchtet, da können Taschenproduzenten noch lernen. Und ich wette, nur weil Männer so gern Zwiesprache mit ihrem 195-Ps-motor halten, müssen Frauen ewig im nach dem Hebel für die Motorhaube suchen, wenn das Wischwasser alle ist. Das kann man bequemer platzieren, vielleicht unter dem Fahrersitz zum Handspiegel. Doch auf Platz eins der Agenda steht eine Vorrichtung, die männliche Beifahrer nach maximal anderthalb guten Ratschlägen am Weiterreden hindert.