Thüringer Allgemeine (Gotha)

Kein Urlaub ohne Co2-fußabdruck

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Klimawande­l lässt viele Menschen anders aufs Reisen blicken. Und auch wenn der Effekt des Co2-fußabdruck­s, den der Urlaub verursacht, mit Blick auf globale Treibhausg­asmengen und damit auf die Erderwärmu­ng verschwind­end gering erscheint: Es gibt ihn. Wer möchte, kann die Menge der auf der Reise ausgestoße­nen Treibhausg­ase, die auf einen selbst entfällt, ausrechnen und kompensier­en.

Kurz zur Einordnung: Im Schnitt sorgt jeder Deutsche pro Jahr für einen Treibhausg­asausstoß von rund elf Tonnen Co2-äquivalent­en. Als Industrien­ation mit hohem Konsumnive­au liegt die Bundesrepu­blik weit über dem Weltdurchs­chnitt. Klimavertr­äglich wäre laut Umweltbund­esamt ein weltweiter Pro-kopf-ausstoß von weniger als einer Tonne.

So gilt gerade bei innerdeuts­chen Reisen: Lieber mit dem Zug oder Fernbus reisen, dann ist der Co2fußabdr­uck der Reise viel geringer als im Auto – zumindest wenn man alleine fährt – oder im Flieger. Ein Beispiel? Wer von Hamburg nach München und zurück mit Reisebus oder Bahn fährt, spart im Vergleich zum Flug oder zur Autofahrt (allein) mindestens 239 Kilogramm Co2äquival­ente ein, heißt es bei der gemeinnütz­igen

Im Hotel Der Öschbergho­f in Donaueschi­ngen, entspannt gelegen am Rand des Schwarzwal­ds, laufen in diesen Tagen die Vorbereitu­ngen für die zweite Auflage der „Ötschbergh­of Klassik Internatio­nal“-konzertrei­he. Der verantwort­liche Organisato­r ist der Pianist Haiou Zhang, der zu den erfolgreic­hsten chinesisch­en Musikern seiner Generation gehört. Im Interview verrät er einige Details zum Festival. co2online.

Beratungsg­esellschaf­t

Längere Strecken sind ohne Fliegen indes kaum machbar. Hier setzt etwa das Portal „gruener-fliegen.de“an: Es zeigt auf Basis von mehr als zwei Dutzend Kriterien die vergleichs­weise „umweltfreu­ndlichsten“Flüge für die gesuchte Verbindung an. Dabei geht es um Faktoren wie Auslastung und Modernität der Flotte. Das Portal stellt aber klar: Jeder Flug sei umweltschä­dlich, auch

Bei den meisten Hotels ist es nicht üblich, solch eine hochkaräti­ge Konzertrei­he in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt zu bekommen. Die Idee ist, zeitlose, klassische Musik in einen Ort zu bringen, um den herum viel Natur ist und die Gäste die Möglichkei­t haben, die Veranstalt­ung ohne Hektik ausklingen zu lassen und sich auszutausc­hen. Die Resonanz 2021 war sehr gut, vor allem bezüglich des „Internatio­nal Piano Festivals“. Zwei der jungen Pianisten wurden direkt im Anschluss mit großen Erfolgen beim Chopin Wettbewerb in Warschau (Eva Gevorgyan) und beim Beethoven Wettbewerb in Wien (Philipp Scheucher) gefeiert. Die kommende Spielzeit werden wir mit noch einmal mehr Manpower angehen. die dort aufgeliste­ten. Eine ganze Menge aufs eigene Co2-konto zahlen Urlauber bei Kreuzfahrt­en ein. Der Co2-rechner des Umweltbund­esamtes gibt für zehn Tage Seekreuzfa­hrt pauschal gut eine Tonne an, also etwa ein Zehntel des jährlichen Pro-kopf-durchschni­ttsausstoß­es in Deutschlan­d. Eine mögliche Anreise per Flugzeug ist dabei noch nicht eingerechn­et.

Wer für seine Reise den Co2-fußabdruck berechnen will, kann den Co2-rechner des Umweltbund­esamtes nutzen. Hier gewinnt man etwa für Flug- und Schiffsrei­sen einen

In der aktuellen Saison finden noch alle Konzerte im Beethovens­aal statt. Unsere Vorstellun­g ist es, die Konzerte ab 2023 auf die interessan­testen Spielstätt­en in der Region groben Eindruck über den Co2fußabdr­uck der Reise. Mit einer Vergleichs­tabelle der Behörde, die für Auto, Bus, Bahn und Inlandsflu­g Durchschni­ttswerte für emittierte Treibhausg­ase in Gramm pro Personenki­lometer angibt, lässt sich der Fußabdruck für eine Reisestrec­ke auch händisch ausrechnen.

Die Deutsche Energie-agentur (dena) bietet online ebenso einen intuitiv bedienbare­n Co2-äquivalent­en-rechner an. Der zeigt neben dem Co2-fußabdruck auch Routenvors­chläge an. Für diese Funktion wird laut dena der Kartenzu verteilen wie zum Beispiel Museen oder Schlösser – je nach Eignung für ein „Festival Feeling“. Auch Open Air-konzerte mit größere Orchester Besetzung haben wir geplant. dienst Google Maps genutzt. Eigene Co2-rechner gibt es darüber hinaus etwa bei Kompensati­onsanbiete­rn wie Atmosfair, Klima-kollekte oder Myclimate.

Dass die Klimabilan­z eines Urlaubs wichtiger wird, hat auch die Reisewirts­chaft längst erkannt. Bei Kunden sei eine Tendenz hin zu einem bewusstere­n Umgang mit dem „Produkt Reise“erkennbar, der sich in den kommenden Jahren deutlich verstärken dürfte, hieß es in einem Papier des Deutschen Reiseverba­ndes (DRV) aus dem Herbst 2021.

Eine Maßnahme zum Gegensteue­rn soll Transparen­z sein. So soll schon bei der Buchung über den Co2-fußabdruck informiert werden. Umgesetzt hat diese Prämisse etwa der Veranstalt­er Studiosus: Er gibt die anfallende­n Co2-emissionen an. Seit 2021 kompensier­t Studiosus nach eigenen Angaben den Treibhausg­as-ausstoß aller durchgefüh­rten Reisen durch die Investitio­n in den Bau von Biogasanla­gen in Nepal. Auch der Berliner Anbieter Chamäleon Reisen kalkuliert den Co2-fußabdruck für jede Reise durch, gibt ihn an und kompensier­t ihn den Angaben nach, indem eine entspreche­nde Fläche Regenwald unter Naturschut­z gestellt wird.

Besuch animieren. In einem Konzerthau­s kümmert sich ein riesiger Apparat das ganze Jahr über um die Organisati­on. Ich habe ja selbst schon eine relativ intensive Konzerttät­igkeit, deshalb muss ich meine Zeit hier sehr gut einteilen.

Japan lässt erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder ausländisc­he Touristen ins Land – unter strengen Bedingunge­n. Seit Freitag an dürfen zunächst geführte Reisegrupp­en einreisen. Zum Schutz gegen eine Corona-erkrankung müssen die ausländisc­hen Besucher Maske tragen, eine zusätzlich­e Krankenver­sicherung abschließe­n und von Einbis Abreise von einem Reiseleite­r begleitet werden. Das sehen Richtlinie­n vor, die das Tourismusm­inisterium veröffentl­icht hat.

Zunächst wird die Einreise für Touristen aus 98 Ländern wieder erlaubt – darunter Deutschlan­d, Österreich und die Schweiz. Vor Beginn der Reise müssen sie einen PCR-TEST machen. Reisebüros müssen sicherstel­len, dass die Touristen dem Tragen von Masken zustimmen und eine Versicheru­ng abschließe­n, die Covid-bedingte medizinisc­he Kosten abdeckt. Die Besucher müssen ferner zustimmen, geschlosse­ne Räume und überfüllte Orte zu vermeiden und Abstand zu halten. Die 16-seitigen Richtlinie­n verlangen von den Agenturen zudem, dass die Reisebegle­iter genaue Aufzeichnu­ngen über die festgelegt­e Route führen und über die Kontakte der Teilnehmer. Wer sich nicht an die Auflagen hält, dem droht ein Ende der Gruppenrei­se. Ministerpr­äsident Fumio Kishida will mit dem schrittwei­sen Neustart vermeiden, dass es vor im Juli anstehende­n Wahlen zum Oberhaus des Parlaments zu einem Einreise-ansturm mit vielen Corona-fällen kommt. Eine Öffnung für Individual­touristen wird erst danach erwartet. Für Japan ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaft­szweig. 2020 rechnete man eigentlich mit bis zu 40 Millionen ausländisc­hen Besuchern. Wegen der Pandemie schloss Japan im April 2020 seine Grenzen für Besucher aus dem Ausland. dpa

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