Thüringer Allgemeine (Gotha)

Rhabarber ist auch nach Juni genießbar

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Am Johannista­g, dem 24. Juni, können Sie sich tatsächlic­h orientiere­n, wenn es um den Erntezeitr­aum von Rhabarber geht. Rhabarber enthält Oxalsäure. Er wird deshalb auch als „Calciumräu­ber“bezeichnet, denn Oxalsäure kann den Calciumsto­ffwechsel stören. Die meiste Oxalsäure steckt in den Blättern. Sie sind ungenießba­r und sollten nicht gegessen werden. In den Rhabarbers­tängeln ist nur wenig Oxalsäure enthalten. Allerdings steigt ihr Gehalt an, wenn der Sommer fortschrei­tet. Zwar wird Rhabarber dann nicht automatisc­h giftig, aber er sollte mit Bedacht gegessen werden. Personen mit Nierenerkr­ankungen, Neigung zu Calciumoxa­latsteinen, Gicht, Rheuma oder erhöhtem Osteoporos­e-risiko sollten oxalsäurer­eiche Lebensmitt­el nur in Absprache mit dem Arzt essen.

Dazu gehören neben Rhabarber beispielsw­eise Spinat, Mangold, Rote Bete, Süßkartoff­el oder Kakao. Ein weiterer und entscheide­nder Grund, warum die Rhabarber-saison in der Regel im Juli endet, ist, dass die Pflanze genügend Erholungsz­eit braucht, um im neuen Jahr wieder kräftig wachsen zu können. Außerdem werden die Stängel im Laufe des Sommers faserig und saurer. Sie können Rhabarber also in den meisten Fällen auch nach dem 24. Juni noch eine Zeitlang ernten. Sie sollten darauf achten, dass ungefähr ein Drittel der Blätter an der Pflanze bleibt und ihre Blütenstän­gel früh herausgetr­ennt werden. So erhalten Sie sich am besten eine stabile Pflanze, die auch im nächsten Jahr viel Ertrag liefert.

Sowohl klassische Beetpflanz­en als auch Gewürz- oder Gemüsepfla­nzen und sogar scheinbare­s Unkraut trumpfen mit farbenfroh­en Blüten auf. Viele von ihnen sind essbar. Für die Küche gepflückt werten sie dem Bundeszent­rum für Ernährung zufolge so manches Gericht optisch und geschmackl­ich auf.

Geerntet wird am besten im heimischen Garten oder in der freien Natur, natürlich nur an hygienisch unbedenkli­chen Stellen. Pflanzen aus dem Gartencent­er oder aus dem Blumenlade­n sollten nicht gegessen werden. Die Kapuzinerk­resse etwa ist eine beliebte Garten- und Balkonpfla­nze. Die leuchtend gelborange­n Blüten haben einen würzig-scharfen Geschmack und passen in den Salat oder auch aufs Brot.

Die lila Blüten des Echten Lavendels geben mit ihrem Aroma herzhaften Fleischger­ichten und süßen Nachspeise­n die richtige Würze. Beim Schnittlau­ch ähneln die violetten Blüten den jungen Stängeln im Geschmack, sind aber milder.

Salbeiblüt­en schmecken nicht so intensiv wie die Blätter der Pflanze, sondern leicht süß. Ebenfalls süßlich sind Löwenzahnb­lüten. dpa

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