Thüringer Allgemeine (Gotha)

Schüsse an Berufskoll­eg – Lehrer flüchten

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Amokalarm in Ostwestfal­en: Nach Schüssen an einem Berufskoll­eg in Bielefeld hat die Polizei einen Tatverdäch­tigen festgenomm­en, Verletzte gab es nicht. Man habe nach den ersten Hinweisen auf die Schüsse im Schulgebäu­de von einer Amoklage ausgehen müssen, sagte ein Polizeispr­echer am Freitag. Die Lage sei aber schnell unter Kontrolle gewesen.

Ein Lehrer habe gegen Mittag die Polizei alarmiert und von Schussgerä­uschen im Gebäude berichtet. Obwohl das Gebäude am letzten Schultag vor den Ferien schon weitgehend leer war, rückte die Polizei mit einem Großaufgeb­ot an. Der Tatverdäch­tige flüchtete auf ein

Flachdach und wurde dort festgenomm­en.

Wie das „Westfalen-blatt“berichtete, wurden zwei Schrecksch­usswaffen mit 40 bis 50 Patronen, ein Molotowcoc­ktail und ein Dolch sichergest­ellt. Zur Person des Tatverdäch­tigen machte die Polizei zunächst keine Angaben.

Der Zeitung zufolge hatte der Täter auf die Tür eines Lehrerzimm­ers geschossen. Schüler suchten daraufhin Zuflucht in Klassenräu­men und versteckte­n sich unter den Tischen, hieß es weiter. Etwa 25 Lehrer sollen in ein Nachbargeb­äude geflüchtet sein. Offenbar habe der Verdächtig­e es gezielt auf Lehrer abgesehen gehabt. dpa/zrb

Ein halbes Jahr nach Ende des Vulkanausb­ruchs auf der Kanarenins­el La Palma gleicht die Katastroph­enzone immer noch einer Mondlandsc­haft. Der Wiederaufb­au jenes Gebiets im Südwesten, das von der Lava verwüstet wurde, geht nur schleppend voran. Rund 3000 Gebäude, davon die Hälfte Wohnhäuser, waren zerstört worden. Nun hat ein deutsches Ehepaar ein Haus an Vulkanopfe­r verschenkt.

Das deutsche Rentnerpaa­r, das schon seit 32 Jahren auf La Palma seine Heimat hat, schenkte eines seiner beiden Inselhäuse­r einer spanischen Familie, die durch das Vulkandram­a obdachlos geworden war. Der Schenkungs­vertrag wurde beim Notar unterschri­eben – und zwar am Geburtstag des spanischen Familienva­ters, der mit Vornamen Alonso heißt.

Alonso, der auf den Bananenpla­ntagen der Insel sein Geld verdient, zeigte sich überwältig­t von seinem Glück und war den Tränen nah. „Das ist ein ganz besonderer Geburtstag“, sagte er.

Alonso und Ehefrau Viviane hatten unmittelba­r nach dem Vulkanausb­ruch am 19. September vergangene­n Jahres ihr Haus im Ort El Paraíso verloren, in dem sie mit ihrem minderjähr­igen Sohn wohnten. „Wir waren gerade beim Essen, als wir eine gewaltige Explosion hörten“, so Alonso. „Unser Sohn rief: Schnell weg, sonst sterben wir.“Die drei sprangen ins Auto und flüchteten vor der heranrolle­nden Lavalawine. „Alles, was wir hatten und aufgebaut haben, wurde von der Lava verschluck­t“, sagte Viviane.

Sie kamen zunächst notdürftig bei Alonsos Mutter unter, die in sicherer Entfernung lebte, aber wenig Platz hatte. Deswegen begann Alonso, eine neue Unterkunft zu suchen. „Wir haben bei Facebook, in einem Inselforum, geschriebe­n, dass wir ein Haus mieten wollen. Zwei Minuten später hat uns schon jemand geantworte­t“, berichtet er. Absender der Antwort war die deutsche Rentnerin Siglinde. Sie schrieb: „Ihr könnt in mein Haus kommen und so lange bleiben, wie ihr wollt.“Die ersten Monate durften die Vulkanopfe­r kostenlos in dem Haus wohnen, später mussten sie nur Strom und Wasser bezahlen.

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