Thüringer Allgemeine (Gotha)

Unerwartet­e Verbindung

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Gotha. Zugegeben, seine Bilder werden Sie sicher noch nie in einer Ausstellun­g bewundert haben. Doch der Name Bob Ross wird Ihnen bestimmt schon einmal untergekom­men sein. Mir begegnete Ross am Montag zufällig in einem sozialen Netzwerk. Dabei stieß ich auf eine überrasche­nde Verbindung mit Gotha. Bob Ross wurde am 29. Oktober 1942 in Daytona Beach, Florida, geboren. Nach der Schule ging er seinem Vater als Zimmermann zur Hand, bevor er 1961 der US Air Force beitrat. Zu der Zeit entdeckte Ross die Malerei für sich, besuchte sogar Kurse an Hochschule­n.

Ross verschrieb sich schließlic­h voll und ganz der Kunst, nachdem er die Sendung „The Magic of Oil Painting“(deutsch: Die Kunst der Ölmalerei) gesehen hatte. In der Show gab der deutschstä­mmige Maler Wilhelm Alexander, besser bekannt mit dem Vornamen Bill, künstleris­che Tipps. Nachdem Ross 1981 aus der Air Force ausgeschie­den war, wurde Alexander sein Mentor. 1982 kam dann der Durchbruch für Bob Ross: Ein lokaler Fernsehsen­der in Falls Church, Virginia, strahlte eine Pilotfolge von Ross aus, in der er die Feinheiten der Malerei vermittelt­e. Prompt meldeten sich andere Rundfunkst­ationen, und schon im ersten Jahr lief Ross‘ Sendung „The Joy of Painting“(Die Freude des Malens) bei rund 60 Sendern. Von 1983 bis 1994 entstanden 403 Folgen der Serie.

Am 4. Juli 1995 verstarb Bob Ross infolge von Komplikati­onen durch Lymphdrüse­nkrebs. Seine letzte Ruhestätte fand er in Gotha. Jedoch leider nicht auf dem Hauptfried­hof der Kreisstadt, sondern auf dem Woodlawn Memorial Park in Gotha, Florida. Die Stadt wurde 1885 von dem deutschen Auswandere­r Henry Hempel gegründet. Hempel nannte den Ort nach seiner Geburtssta­dt, die tatsächlic­h das thüringisc­he Gotha war.

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Tobias Leiser über Gotha und den Maler Bob Ross

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