Thüringer Allgemeine (Gotha)

Den Thüringer Bogen entwickeln

Landrat Onno Eckert sieht den Landkreis Gotha gut aufgestell­t für die Aufgaben im kommenden Jahr

- Uwe-Jens Igel

Rückblicke­nd war auch im Landkreis Gotha das Jahr 2023 geprägt von der politische­n Lage. Stand 14. Dezember leben in Gemeinscha­ftsunterkü­nften des Kreises 420 Menschen, beispielsw­eise aus Syrien und Afghanista­n. Allein seit Ausbruch des Ukrainekri­eges fanden 2810 Geflüchtet­e aus dem osteuropäi­schen Land Zuflucht im Landkreis Gotha.

Unterbring­ung Geflüchtet­er auch 2024 eine Aufgabe

„Wir haben ein sehr bewegtes Jahr auf diesem Gebiet hinter uns, auch wenn das nach außen nicht immer wahrnehmba­r gewesen ist. Schon zu Jahresbegi­nn hatten wir das Gespräch mit der Ministerin gesucht. Leider erfolglos. Und so kam es, dass wir im Mai einen Aufnahmest­opp ans Migrations­ministeriu­m nach Erfurt melden mussten. Nicht, weil wir den Menschen nicht helfen wollten, sondern weil wir nicht

mehr konnten“, sagt Landrat Onno Eckert (SPD) mit Blick auf die mangelnde Ausfinanzi­erung. „Wir sind weiter in engem Kontakt mit den zuständige­n Stellen in Erfurt, auch wenn es seit Anfang Dezember Änderungen in den Zuständigk­eiten

gibt.“Aktuell laufen in Gotha Verhandlun­gen über eine neue Liegenscha­ft. Geplant sind 50 Plätze in der ehemaligen Sporthalle des Bildungsze­ntrums in der Bahnhofstr­aße. „Leider wird uns die Aufnahme Geflüchtet­er auch im kommenden

Jahr beschäftig­en“, so Eckert, der die Digitalisi­erung der Verwaltung und Veränderun­gen in der Struktur der Dienstgebä­ude als weitere Meilenstei­ne für 2024 ansieht.

Als Beispiel nannte Eckert den Umzug der Kreisvolks­hochschule, die jetzt ihren Sitz in der Waltershäu­ser Straße 136 hat. Ebenfalls dort eingezogen ist das Umweltamt.

Als positiv bewertet der Politiker den Umzug der Katastroph­enschutz-Technik vom Kindleber Feld in zwei Hallen nach Gotha-Süd. Das sei nicht nur besser für die Technik, sondern auch für die ehrenamtli­chen Kräfte.

Seit Mitte dieses Jahres nutzt Landrat Onno Eckert auch das Medium des Podcast. „Damit wollte ich keine neuen Unterhaltu­ngsmedien schaffen, sondern einen Informatio­nskanal, über den ich die Menschen in unserem Landkreis schneller erreichen kann“, so der Kreischef, der in seinem kurzen Resümee viele bewährte Veranstalt­ungen hervorhob, etwa die Ehrenamtsg­ala,

die 2023 erstmals in der Stadthalle stattfand, um mehr Leuten die Teilnahme zu ermögliche­n. „Diese Veranstalt­ung des Landkreise­s gemeinsam mit der Ehrenamtss­tiftung soll auch 2024 wieder so stattfinde­n und stetig wachsen.“

Weiter wachsen soll 2024 auch die Wirtschaft. Daher engagiert sich der Landkreis im Wirtschaft­sgebiet Thüringer Bogen. Gemeinsam mit dem Ilm-Kreis soll hier die gesamte Region lebenswert­er werden. „Kreisüberg­reifend möchten wir die Dachmarke Thüringer Bogen entwickeln. Denn, wenn die Menschen gut leben, geht es auch der Wirtschaft gut und umgekehrt. Daher treten wir im Januar zur Grünen Woche in Berlin auch nicht als Gotha, sondern aus Thüringer Bogen auf, im Gepäck viele gute Ideen aus der Region“, so Eckert, der neben zwei Wahlen im kommenden Jahr auch auf ein besonderes Jubiläum die Aufmerksam­keit lenken möchte: 500 Jahre Ernestinum, was entspreche­nd gefeiert wird.

 ?? LISA MILKE / LANDRATSAM­T GOTHA ?? An der 1. Regionalko­nferenz des landkreisü­bergreifen­den Regionalma­nagements Thüringer Bogen nahm auch Landrat Onno Eckert (SPD) teil.
LISA MILKE / LANDRATSAM­T GOTHA An der 1. Regionalko­nferenz des landkreisü­bergreifen­den Regionalma­nagements Thüringer Bogen nahm auch Landrat Onno Eckert (SPD) teil.

Newspapers in German

Newspapers from Germany