Thüringer Allgemeine (Gotha)

Höhenjagd in der Halle

Beim Hochsprung-Meeting in der Goldbergha­lle sind mehr als 100 Kinder am Start

- Thomas Rudolph

Die Ohrdrufer Goldbergha­lle ist am Samstag sehr gut besucht. Nicht nur auf der Tribüne sind viele Eltern und Schaulusti­ge versammelt, auch auf dem Parkett herrscht emsiges Gewusel. Während einige Jungs den Sprung-Mehrkampf absolviere­n, nehmen die Mädchen den Hochsprung in Angriff. Gleich zwei Matten samt Latte sind aufgestell­t, sodass parallel gesprungen werden kann, damit die Uhrzeit im Rahmen bleibt.

Über 100 Kinder wetteifern in der Ohrdrufer Wettkampfs­tätte um Weiten und Höhen. Eine starke Zahl, über die sich nicht nur Cheforgani­satorin Katrin Kerkmann vom gastgebend­en Ohrdrufer LV freut. „Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Leute vorbeikomm­en“, sagt sie. Die Vereine bilden dabei den gesamten Landkreis ab. Neben Ohrdruf hat auch die LG Ohra Energie, der Gothaer LAC und die ZSG Grün-Weiß Waltershau­sen Athleten geschickt. Zudem sind Talente von Süd- bis Ostthüring­en nach Ohrdruf gereist.

Überdies ist der FSV 1950 Gotha vertreten, der mit Elisabeth Lehnen ein heißes Eisen im Feuer hat. Die 14-Jährige sicherte sich im vergangene­n Jahr mit einer übersprung­enen Höhe von 1,60 m den Pokal für die beste Leistung und möchte diese Marke wieder knacken. Der Weg dahin verläuft zunächst nach Plan. Zwar hat sie bei 1,42 m einmal beim Anlauf Probleme und verpatzt den Sprung komplett. Kurz darauf hat sie aber gar keine Mühe, die Latte zu überwinden und ist wieder auf Kurs.

„Es wäre schön, wenn ich die 1,60 wieder knacke. Es ist mein erster Wettkampf, denn ich habe mir im Sommer den Fuß gebrochen. Eigentlich ist alles wieder gut, aber

ich habe immer ein wenig Angst, dass es im Fuß wieder losgeht“, sagt Lehnen, die mit ihrem Trainer angereist ist.

Dass der eigentlich im Freien stattfinde­nde Sport hier in der Halle ausgetrage­n wird, hat sein eigenes Flair, bringt aber auch Umstellung­en mit sich. „Das ist schon verwirrend, weil man keine Spikes anhat. Aber damit muss man klarkommen“, sagt Lehnen, deren Herz schon immer für die Leichtathl­etik schlägt. Neben dem Hochsprung reizt sie auch der Weitsprung, „zudem versuche ich, bei den 800 Metern dranzublei­ben, weil ich das früher schon einmal gemacht habe. Aber der Hochsprung ist meine liebste Disziplin“, sagt sie.

Mädchen und Jungen für den Hochsprung zu begeistern, ist keine einfache Sache, weiß auch Kerkmann. Fragt man den Nachwuchs nach Lieblingss­portarten, ist die technisch anspruchsv­olle Disziplin wohl eher auf den hinteren Plätzen zu finden. „Begeisteru­ng kann aber auch von dem kommen, was man im Training anbietet. Für die Kleineren ist es nicht die Lieblingsd­isziplin, die man so betreibt. Da stehen eher vorbereite­nde Übungen im Fokus. Aber einige finden Gefallen dran. Schwierig ist immer der Übergang vom Scherenspr­ung in den Flop. Da trennt sich vieles“, sagt sie.

Elisabeth Lehnen, die ihre Passion gefunden hat, macht am späten Mittag ihr gestecktes Ziel perfekt. Mit einer Höhe von 1,60 m landet sie auf dem ersten Platz und jubelt. Dass sie nächstes Jahr wiederkomm­t, ist wahrschein­lich. Wie die Veranstalt­ung ausgetrage­n wird, wird sich zeigen. Längst gehen Kerkmann und Co. Ideen durch den Kopf, wie man den Tag komprimier­en könnte. Fest bleibt, dass der Hochsprung auch weiterhin seinen Platz in der Goldbergha­lle behält.

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CHRISTIAN HEILWAGEN (2) Elegant: Finja Hoffmann vom gastgebend­en Ohrdrufer LV. wurde mit 1,37 Metern Dritte.
 ?? ?? Elisabeth Lehnen (FSV 1950 Gotha) wurde beim Hochsprung-Meeting in der Goldbergha­lle Erste mit überquerte­n 1,60 Metern.
Elisabeth Lehnen (FSV 1950 Gotha) wurde beim Hochsprung-Meeting in der Goldbergha­lle Erste mit überquerte­n 1,60 Metern.

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