Flüsschen soll durch Naschgarten mäandern
Ein verwilderter Schulgarten in Bad Tabarz bekommt als Begegnungsort nach Jahrzehnten eine neue Bedeutung
Am Fuße des Datenbergs in Bad Tabarz, direkt am Ufer der Laucha, wachsen auf einem ehemals zugewachsenen und vermüllten Gelände wieder Obststräucher und junge Obstbäumchen. Der ehemalige Schulgarten der Gemeinde wird rekultiviert, ist auf einem Baustellenschild zu lesen.
Entrümpelt und freigeschnitten wurde das rund 3600 Quadratmeter große Areal bereits im vergangenen Jahr. Zahlreiche Menschen hatten sich an der Aufräumaktion beteiligt, die über die Zukunftswerkstatt des Ortes und das Thinka-Projekt (Thüringer Initiative für Integration, Nachhaltigkeit, Kooperation und Aktivierung) organisiert worden war.
Spielplatz und Anlaufstelle für ältere Menschen sind in der Nähe
Ein Schulgarten im eigentlichen Sinne braucht es im Ort nicht – die Gemeinschaftsschule „Am Inselsberg“nutzt ein Areal unterhalb des Sportplatzes.
Vielmehr soll die bislang ungenutzte Fläche zu einem weiteren Begegnungsort im Ortszentrum von Bad Tabarz entwickelt werden. Immerhin befinden sich ein Spielplatz, das Zentrum für Kunst, Kultur und Natur (Kukuna) sowie die „Raumzeit“, eine Anlaufstelle für ältere Menschen, in direkter Nachbarschaft.
„Wir werden die Laucha an dieser Stelle deutlich aufweiten und renaturieren, die künstlichen Ufer-Einfassung sollen verschwinden“, erklärt
Bürgermeister David Ortmann (SPD). „Ein Stück weit dient die Maßnahme so auch dem Hochwasserschutz.“
Ansonsten soll sich der ehemalige Schulgarten zu einem frei begehbaren Grundstück mit Naschgarten entwickeln. Angepflanzt sind unter anderem schon Holunder, Heidelbeer-, Johannisbeer- und Stachelbeersträucher. Auch an Kräuterbeeten darf sich später von jedermann bedient werden. Ein noch zu bauender Weidendom wird neben den vorhandenen Bäumen aus dem Altbestand für eine natürliche Verschattung sorgen.
Bei minimalem Pflegeaufwand soll eine hohe Aufenthaltsqualität geschaffen werden. Dazu gehört auch, dass die Laucha an zwei Stellen linksseitig des Flusses aufgeweitet und durch ein flaches Ufer leicht zugänglich gestaltet wird. Die Ufersicherung erfolgt durch Natursteine und Gehölze. Zwei sogenannte Strömungslenker im Flussbett können das natürliche Mäandern der Laucha begünstigen.
2026 steht Prädikatisierung zum Heilbad an
Lange war laut Ortmann überlegt worden, was mit dem verwilderten Grundstück geschehen soll. Zwischenzeitlich war es als Standort für die Pumptrack-Anlage im Gespräch. Die Radstrecke wurde dann auf den ehemaligen Tennisplätzen gebaut, sodass die Renaturierung des alten Schulgartens favorisiert wurde.
Bis zum Jahr 2026 soll die Umgestaltung beendet sein. Dann steht auch die nächste Prädikatisierung für den Heilbad-Ort an. Und da macht sich so eine kleine Oase sicherlich gut in der Infrastruktur von Bad Tabarz.