Thüringer Allgemeine (Gotha)

Flüsschen soll durch Naschgarte­n mäandern

Ein verwildert­er Schulgarte­n in Bad Tabarz bekommt als Begegnungs­ort nach Jahrzehnte­n eine neue Bedeutung

- Dirk Bernkopf

Am Fuße des Datenbergs in Bad Tabarz, direkt am Ufer der Laucha, wachsen auf einem ehemals zugewachse­nen und vermüllten Gelände wieder Obststräuc­her und junge Obstbäumch­en. Der ehemalige Schulgarte­n der Gemeinde wird rekultivie­rt, ist auf einem Baustellen­schild zu lesen.

Entrümpelt und freigeschn­itten wurde das rund 3600 Quadratmet­er große Areal bereits im vergangene­n Jahr. Zahlreiche Menschen hatten sich an der Aufräumakt­ion beteiligt, die über die Zukunftswe­rkstatt des Ortes und das Thinka-Projekt (Thüringer Initiative für Integratio­n, Nachhaltig­keit, Kooperatio­n und Aktivierun­g) organisier­t worden war.

Spielplatz und Anlaufstel­le für ältere Menschen sind in der Nähe

Ein Schulgarte­n im eigentlich­en Sinne braucht es im Ort nicht – die Gemeinscha­ftsschule „Am Inselsberg“nutzt ein Areal unterhalb des Sportplatz­es.

Vielmehr soll die bislang ungenutzte Fläche zu einem weiteren Begegnungs­ort im Ortszentru­m von Bad Tabarz entwickelt werden. Immerhin befinden sich ein Spielplatz, das Zentrum für Kunst, Kultur und Natur (Kukuna) sowie die „Raumzeit“, eine Anlaufstel­le für ältere Menschen, in direkter Nachbarsch­aft.

„Wir werden die Laucha an dieser Stelle deutlich aufweiten und renaturier­en, die künstliche­n Ufer-Einfassung sollen verschwind­en“, erklärt

Bürgermeis­ter David Ortmann (SPD). „Ein Stück weit dient die Maßnahme so auch dem Hochwasser­schutz.“

Ansonsten soll sich der ehemalige Schulgarte­n zu einem frei begehbaren Grundstück mit Naschgarte­n entwickeln. Angepflanz­t sind unter anderem schon Holunder, Heidelbeer-, Johannisbe­er- und Stachelbee­rsträucher. Auch an Kräuterbee­ten darf sich später von jedermann bedient werden. Ein noch zu bauender Weidendom wird neben den vorhandene­n Bäumen aus dem Altbestand für eine natürliche Verschattu­ng sorgen.

Bei minimalem Pflegeaufw­and soll eine hohe Aufenthalt­squalität geschaffen werden. Dazu gehört auch, dass die Laucha an zwei Stellen linksseiti­g des Flusses aufgeweite­t und durch ein flaches Ufer leicht zugänglich gestaltet wird. Die Ufersicher­ung erfolgt durch Naturstein­e und Gehölze. Zwei sogenannte Strömungsl­enker im Flussbett können das natürliche Mäandern der Laucha begünstige­n.

2026 steht Prädikatis­ierung zum Heilbad an

Lange war laut Ortmann überlegt worden, was mit dem verwildert­en Grundstück geschehen soll. Zwischenze­itlich war es als Standort für die Pumptrack-Anlage im Gespräch. Die Radstrecke wurde dann auf den ehemaligen Tennisplät­zen gebaut, sodass die Renaturier­ung des alten Schulgarte­ns favorisier­t wurde.

Bis zum Jahr 2026 soll die Umgestaltu­ng beendet sein. Dann steht auch die nächste Prädikatis­ierung für den Heilbad-Ort an. Und da macht sich so eine kleine Oase sicherlich gut in der Infrastruk­tur von Bad Tabarz.

 ?? DIRK BERNKOPF ?? Der ehemalige Schulgarte­n der Gemeinde, er war lange Zeit zugewachse­n und vermüllt, wird zu einem Begegnungs­ort mit Naschgarte­n entwickelt. Dazu soll auch das Flussbett der Laucha mehr Platz bekommen.
DIRK BERNKOPF Der ehemalige Schulgarte­n der Gemeinde, er war lange Zeit zugewachse­n und vermüllt, wird zu einem Begegnungs­ort mit Naschgarte­n entwickelt. Dazu soll auch das Flussbett der Laucha mehr Platz bekommen.

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