Unstrut-Lama-Herde bekommt flauschigen Zuwachs
Klee von Wind und Boreas heißen die zwei Neuzugänge. Sie müssen jetzt viel für ihren Job als Wander- und Therapiebegleiter lernen
Herbsleben. Die Unstrut-Lama-Herde in Herbsleben hat Zuwachs bekommen. Mit Klee von Wind und Boreas sind zwei Jungtiere dazu gekommen. Jetzt müssen sie viel lernen für ihren Job als Wander- und Therapiebegleiter. Denn sie sollen Cäsar und Pasco ersetzen, die bereits im Rentenalter sind.
Klee von Wind und Boreas sind noch Babys. Pfingsten feiern sie ihren ersten Geburtstag. Alina Kroll hat sie bei zwei verschiedenen Züchtern in Sachsen gekauft. „Ich muss jetzt aufpassen, dass ich nicht in Babysprache verfalle“, sagt sie.
Die flauschigen Junghengste braucht sie, um die Herde zu verjüngen. Denn seit 2013 betreibt die studierte Sozialpädagogin ihr LamaUnternehmen mit Wanderungen, Therapien und Coachings hauptberuflich. Ihre Tiere vergleicht sie gerne mit einer Belegschaft, die immer einen gut durchmischten Altersdurchschnitt braucht.
Lama-Herde in Herbsleben besteht nun aus sieben Tieren
Vor wenigen Wochen sind die beiden Lama-Babys in Herbsleben eingezogen. „Am Anfang waren sie noch getrennt von den anderen“, sagt Alina Kroll. In diesen Tagen wurden die beiden Neuankömmlinge in die Herde integriert, die nun aus sieben Lamas besteht.
Klee von Wind bekam bei der Geburt einen Namen. Der Adelstitel geht auf den Züchter zurück. Er gibt seinen Lamas immer Vornamen von Pflanzen oder Bäumen. Boreas hatte noch keinen Namen. Alina Kroll kam auf die Idee, ihn so zu taufen, als sie ein Buch über den Nordwind las.
Wegen seines Namens hat Boreas schon einen Paten. Die gleichnamige Firma aus Herbsleben nutzt den Neuzugang, um sich wieder im Ort zu engagieren. Die Lama-Paten spenden Geld, mit dem Alina Kroll einen Teil des Futters finanziert.
Als Gegenleistung gibt es unter anderem Post von den Tieren, einen Videoanruf von der Weide und die Einladung zu einer Führung. Auch für Klee von Wind gibt es bereits Interessenten für eine Lama-Patenschaft. Die Jungtiere sollen sich viel von den älteren Tieren abschauen.
Laut Alina Kroll lernen sie so viel schneller. Auch Bruno, der im Jahr 2022 zur Herde kam, hat in Herbsleben von den Alttieren profitiert.
Bruno, der wie alle seine Vorgänger aus schwierigen Verhältnissen stammt und traumatisiert ist, geriet anfangs schnell in Panik und rannte
gegen die Gehegepfosten. Inzwischen ist Bruno kastriert.
Denn das dreijährige Lama steckt mitten in der Pubertät und hat unter
anderem dem mit 24 Jahren ältesten Leittier Cäsar den Chefposten streitig gemacht. „In ein paar Wochen sollten sich seine Hormone wieder beruhigt haben“, hofft Alina Kroll, dass er ruhiger wird.
Ab Sommer bei kleineren Wanderungen dabei
Klee von Wind und Boreas sollen in die Fußstapfen von Cäsar und Pasco treten, die sich nun in der Rente ihre wohlverdiente Ruhe genießen können. Ab dem Sommer werden sie bei den kleineren Wanderungen dabei sein.
Später sollen sie auch Stück für Stück an Therapien wie tiergestützte Interventionen und Coachings wie etwa Teamentwicklungsseminare für Firmen herangeführt werden.
„Man darf sie nicht überfordern, sie müssen auch psychisch noch reifen“, weiß Alina Kroll.