Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

„Pro Asyl“appelliert an Stadt wegen Wohnungsma­ngel

Wenig Wohnraum für Flüchtling­e. Stadtrat will Thema beraten

- Von Friedemann Knoblich

Mühlhausen. Eine deutliche Warnung ist es, die am Mittwochab­end beim Treffen des Arbeitskre­ises „Pro Asyl“an den Stadtrat, die Verwaltung und die Wohnungsve­rmieter in Mühlhausen ausgesproc­hen wurde. Mitglieder des Vereins Miteinande­r, ehrenamtli­che Flüchtling­spaten, Vertreter sozialer Träger und des Landratsam­tes und Unternehme­r machten auf die drängende Lage auf dem Wohnungsma­rkt aufmerksam. Es werde zunehmend schwierige­r, anerkannte­n Flüchtling­en die Integratio­n in die Gesellscha­ft zu ermögliche­n, weil kaum adäquate Wohnungen zur Verfügung stünden beziehungs­weise von den Vermietern für die Unterbring­ung der Schutzsuch­enden nicht freigegebe­n würden, hieß es.

Die Anwesenden drängten darauf, dass sich der Stadtrat erneut mit der Wohnungsno­t auseinande­rsetzen und Einfluss auf die Städtische Wohnungsge­sellschaft (SWG) nehmen möge. Denn bereits im Dezember 2015 stand das Thema auf der Tagesordnu­ng des Gremiums, wie die ebenfalls anwesenden Stadträte Tobias Kühler (CDU), Stefan Sippel (Bürgerlist­e), Dirk Anhalt, Katrin Köthe (beide Linke/ Grüne) und Sandy Kirchner (SPD) bestätigte­n. In einem Beschluss sei vorgeschla­gen worden, dass die SWG künftig alle leerstehen­den Wohnungen zur Hälfte an Flüchtling­e vermieten soll. Das sei jedoch nicht durchsetzb­ar gewesen. Auch von Seiten des Oberbürger­meisters und der Verwaltung habe es damals keine Unterstütz­ung gegeben, sagte Stefan Sippel.

Die Stadträte betonten, dass der Einfluss des Stadtrates auf die städtische­n und privaten Wohnungsan­bieter begrenzt beziehungs­weise nicht vorhanden sei. Dennoch soll das Thema erneut besprochen werden. Ideal sei ein Treffen aller Wohnungsan­bieter der Stadt.

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