Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Sundhausen will Lädchen beleben

Bürger wünschen sich Einkaufsmö­glichkeit

- Von Clara Weiland

Sundhausen. Das Sundhäuser Lädchen steht schon mehr als zwei Jahre leer. Das soll aber nicht so bleiben. Bürgermeis­ter Christoph Kindervate­r (parteilos) will mithilfe des Projekts Landengel ein Nachnutzun­gskonzept suchen. ,,Momentan ist aber noch nichts Konkretes geplant“, informiert Kindervate­r. Er ist der Meinung, dass Sundhausen ein Lädchen braucht. ,,Der Raum und das Gebäude würden perfekt passen“, sagt er. Kindervate­r will mit dem Rewemarkt in Kontakt treten. ,,Vielleicht gebe es die Möglichkei­t, eine Außenstell­e zu eröffnen“, erklärt der Bürgermeis­ter. 2012 war das Lädchen eröffnet worden. Zu Anfang kauften viele dort ein – vor allem die älteren Dorfbewohn­er. Manche kamen sogar zwei- oder dreimal pro Woche in den Konsum. Doch dann sanken die Zahlen. Der Konsum musste geschlosse­n werden. Viele Dorfbewohn­er würden sich über eine neue Einkaufsmö­glichkeit im Ort freuen, auch Anita Bohn. Sie lebt schon sehr lange in der Gemeinde. ,,Ich vermisse den Konsum sehr, durch ihn ist man mal unter Leute gekommen“, so Anita Bohn, die früher zweimal pro Woche ins Lädchen kam.

,,Die Auswahl war wunderbar. Ich habe immer Brot selbst gebacken und auch wenn ich Extrawünsc­he wie Roggenmehl dafür hatte, wurde das gleich bestellt. Sie haben sich viel Mühe gegeben“, erinnert sie sich. Die 79-Jährige hat kein Auto, kommt nur selten in die Stadt zum Einkaufen. Denn mit dem Bus ist es für sie mühsam. ,,Es gibt zwar viele Leute, die mir mit meinen Rollator helfen würden, aber ich bin dafür einfach zu schwach.“Nun wird sie mit Lebensmitt­eln von ihren Nachbarn versorgt oder kauft beim rollenden Supermarkt ein. Die Stiftung Landleben könnte sie über das Projekt Landengel zwar fahren, doch das kostet Geld. Auch die Jugendlich­en würden eine Neueröffnu­ng gut finden, zum Beispiel Helene Sell. ,,Da wäre es für die älteren Leute einfacher vor Ort einzukaufe­n“, sagt die 15-Jährige. Sie selbst war zwar selten im Dorflädche­n. ,,Ich war nur dort, um Brötchen zu kaufen“, berichtet sie. Der Konsum war auch immer ein Treffpunkt in Sundhausen, informiert Christiane Wöhnl, die 16 Jahre alt ist. Sie verknüpft mit dem Konsum auch Kindheitse­rinnerunge­n. Als kleines Kind durfte sie schon allein im Lädchen einkaufen gehen. Im Lädchen gab es einen Fleischer, einen Bäcker, alltäglich­e Nahrungsmi­ttel und auch Drogeriepr­odukte.auch Helene Sell fand die Auswahl ausreichen­d. ,,Es gab so gut wie alles“, berichtet sie. Vor allem die Älteren waren es, die das Dorflädche­n am Laufen hielten.

Wie Bürgermeis­ter Kindervate­r berichtet, waren im Konsum auch hohe Kosten durch die Kühl-anlagen angefallen. Auch er bedauert, dass der einzige Dorfladen in der Gemeinde geschlosse­n wurde. Nach der Wende hatte es im Ort sogar einen Edeka-markt gegeben.

Kann die Stiftung Landleben helfen?

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Bürgermeis­ter Christoph Kindervate­r vor dem ehemaligen Konsum. Foto: Clara Weiland

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