Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Wohlbold fehlt auch zum Bundesliga-finale
Eine Woche vor dem Final Four um den Pokal kommt der neue Handball-meister Bietigheim zum entthronten Thüringer HC
Erfurt. Der entthronte Thüringer HC präsentiert sich als fairer Vizemeister. Wenn am morgigen Samstag die SG Bietigheim als bereits feststehender Handball-meister im letzten Punktspiel der Saison in der Salzahalle antritt, wird jede Spielerin des Gegners eine Rose erhalten. „Sie sind verdient Meister geworden. Aber auch wir können mit dieser Saison trotzdem zufrieden sein“, sagte Cheftrainer Herbert Müller, dessen Mannschaft in der nun zu Ende gehenden Spielserie bislang erst zweimal verloren hat. „Ich bin mir sicher, dass Bietigheim die Saison ohne Minuspunkt beenden will. Wir wollen versuchen, das zu verhindern“, sagte Müller. Seine Mannschaft aber pfeift auch gegen den Spitzenreiter auf dem letzten Loch. Spielführerin Kerstin Wohlbold, die schon seit dem Leverkusen-spiel vor mehr als einer Woche fehlt, wird auch zum Saisonfinale genauso wie die vier länger verletzten Anika Niederwieser, Szimonetta Planeta, Iveta Luzumova und Jana Krause nicht auflaufen. „Wichtig ist, dass Kerstin bis zum Final Four eine Woche später richtig fit ist“, sagte Müller, dessen Spielerinnen ihn unter diesen schwierigen Bedingungen einmal mehr überrascht haben. „Je mehr Leute gefehlt haben, umso mehr haben sich die übrigen Spielerinnen reingekniet. Auch deshalb schaue ich voller Vorfreude auf die neue Saison“, sagte der Trainer.
Eine Meisterfeier für Bietigheim wird es in Bad Langensalza derweil nicht geben. Der neue Titelträger wurde schon am Mittwoch nach dem letzten Heimspiel gegen Buxtehude in eigener Halle gebührend gefeiert. Nach dem Schlusspfiff am Samstag werden die Abgänge beim Thüringer HC offiziell verabschiedet. Gleichzeitig wird Trainer Müller einen weiteren Neuzugang präsentieren. Zunächst aber will sich die Mannschaft mit einem großen Kampf gegen Bietigheim aus dem Liga-alltag verabschieden, bevor eine Woche später beim Final Four ja sogar noch eine Titelchance besteht. „Wir werden alles daran setzen, damit der neue Meister stolpert“, sagte Müller, dessen Mannschaft im Februar beim 20:30 in Bietigheim die letzte Niederlage dieser Spielserie kassierte. Entscheidend wird sein, Ex-nationalspielerin Susann Müller nicht zum Werfen kommen zu lassen. Die gebürtige Saalfelderin erzielte in dieser Serie 135 Tore. Zum Spiel wird eine stimmungsvolle Kulisse erwartet. An der Tageskasse wird es noch Stehplatz-tickets geben, teilte der Verein mit.
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Handball-bundesliga: Thüringer HC - Bietigheim, Samstag, Uhr