Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Kurstädte-derby unter besonderen Vorzeichen
Am Freitagabend empfängt Preußen Bad Langensalza als Primus der Fußball-landesklasse den TSV Bad Tennstedt
Landkreis. Ein Hauch Historisches weht am heutigen Freitagabend, 18.30 Uhr, durch das Stadion der Freundschaft: Es wird auf nicht absehbare Zeit das letzte „große“Derby zwischen zwei fußballerisch stets rivalisierenden Kursstädten sein. Die Ouvertüre des 27. Spieltages in der Staffel 2 der Fußball-landesklasse spielen der eindeutig favorisierte Tabellenführer Preußen Bad Langensalza und Schlusslicht TSV 1861 Bad Tennstedt.
Aktuell trennen die Teams 14 Plätze im Tableau; mit der neuen Saison könnten es dann sogar zwei Klassen sein. Der notwendig gewordene Prozess der Regeneration für die Bad Tennstedter in der Kreisliga Unstrut-hainich ist bereits seit geraumer Zeit beschlossene Sache, die Rückkehr der Preußen in die Verbandsliga im Moment absolut im Bereich des Möglichen.
Noch stehen aber vier Partien, genauer gesagt vier Kontrahenten, zwischen der Mannschaft von Trainer Lars Harnisch und dem Fußball-oberhaus des Freistaates – und keine davon wird wirklich einfach werden. „Ich denke, dass gerade dieser letzte Schlager gegen Bad Tennstedt ein richtig schweres, ekeliges Spiel für uns werden kann. Wir müssen klar in den Köpfen sein, denn im Kopf und dann erst auf dem Rasen wird dieses Kräftemessen entschieden. Es kommt wie so oft auf die Einstellung an“, ist Preußen-präsident Benno Harbauer überzeugt. Den jüngsten Ergebnissen zufolge gibt es jedoch wenig Anlass zu allzu großen Sorgenfalten auf den Stirnen der Favoriten. Beim spektakulären 6:2 beim SV Büßleben, immerhin die Nummer vier der Liga, wurden die Preußen dem Ruf als „Meister der zweiten Halbzeit“wiederum gerecht. Davor bestand man in Großwechsungen (1:2) und daheim gegen Borntal (1:0) auch die Proben in Sachen Kampf- und Nervenstärke.
FC Union daheim gegen SG Körner/schlotheim
„Offenbar sind diese Zähler die Belohnung für die harte Vorbereitung auf die Rückrunde. Wir sind auch nach der 70. Minute gefährlich und gewinnen ab und an ein schwächeres Spiel“, meint Harbauer. Dass das Kurstädter Derby bereits am heutigen Freitag steigt, hat indes keine besondere Bewandtnis: „Wenn es möglich ist, dann eröffnen wir gerne den Spieltag und legen vor . Zudem haben Abendpartien immer ein besonderes Flair.“
Mit breiter Brust dürfte die SG Körner/schlotheim am Samstag zum FC Union Mühlhausen reisen – an der Aue steht ab 15 Uhr das zweite Kreis-derby des Landesklasse-wochenendes auf dem Plan. Während die Mühlhäuser zuletzt bei Germania Wüstheuterode – personell fehlten etliche Leistungsträger – ein bitteres 0:4 eingeschenkt bekommen haben, feierte die Gäste-elf von Trainer René Fernschild daheim ein 2:0 im Prestigeduell mit der Sondershäuser Eintracht. Allerdings hoffen die Unioner, dass sich in Fragen der Aufstellung wieder einige Alternativen auftun. Jedenfalls kehrt Tobias Eckermann nach seiner Rot-sperre zurück und wird seinem Team mehr Stabilität geben. In für ihm besten Fall kann Spieler-trainer Toni Jurascheck auch auf Kapitän und Stammtorhüter Sören Trappe und auf Kevin Schenke zurückgreifen.