Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Kämpferherz beschert Klassenerhalt
Der SV Ammern kommt in der Schach-thüringenliga zu einem 4,5:3,5 beim SV Hermsdorf
Hermsdorf. In der letzten Runde der Schach-thüringenliga ging es für den SV Ammern um Alles: Nur im Falle eines Erfolges beim SV Hermsdorf war der Klassenerhalt gesichert, bei einem Remis gab es bloß noch gute Chancen darauf. Entsprechend konzentriert und kompromisslos ging die Mannschaft in die Begegnung. Vor allem drei Ammerschen gebührt dieses Mal hohes Lob. Am Spitzenbrett musste sich Michael Wegerich mit Matthias Sack auseinandersetzen. Mit Weiß wählte er wieder einen Spielaufbau, mit dem er in letzter Zeit schon oft gute Ergebnisse erzielt hatte. Systematisch vergrößerte er seinen Eröffnungsvorteil und führte die Partie sauber zum Gewinn. Talent Philipp Thon (Brett 3) zeigte diesmal wieder, was in ihm steckt. Auch er mit den weißen Figuren, entwickelte sich gegen Gerald Hadlich in der Eröffnung harmonisch. Scharfsinnig machte er dann in der schwarzen Königsstellung eine Bauernschwäche aus, die er durch eine Kombination ausnutzen konnte. Den dritten vollen Zähler holte Peter Salaske am Brett 7 gegen Karsten Pietzsch (Ersatz). Salaske erwies sich in dieser Saison als bester Spieler und absolute Stütze der Mannschaft aus Ammern: 6,5 Punkte aus den 9 Runden (ohne Verlust) gehen auf sein Konto. Wenn mit hohem Einsatz gekämpft wird, verlaufen Partien nicht fehlerfrei. So mussten dieses Mal Rüdiger Schorch (Brett 2) gegen Phillip Schulz und Harald Breuer (Brett 6) gegen Dirk Hädrich die Überlegenheit ihrer Gegner anerkennen.
Zum Sieg der Nordthüringer trugen auch die Spieler maßgeblich bei, die Remisen erkämpften. Am Brett 8 entledigte sich dieser Aufgabe recht schnell Jörg Hentrich, der in der Serie insgesamt achtmal für Alexej Dawydow einsprang. Er einigte sich in ausgeglichener Stellung mit Reinhard Osterroth (Ersatz) auf die Punktteilung. Christoph Kurze (Brett 5) geriet gegen Franz Sperhake nach vorteilhafter Eröffnung in ein schlechteres Endspiel, konnte dieses aber durch großen Einsatz ins Remis retten.
Viel Dramatik dann im Duell am Brett 4, das über fünf Stunden ging. Nach frühem Mittelspiel mit beiderseitigen Chancen konnte Ulrich Kampfhenkel gegen Manuel Baulig einen Königsangriff inszenieren. Vor dem siegbringenden Abschlusscoup übersah der Routinier eine raffinierte Riposte seines Gegners, geriet seinerseits in ein schlechteres Damenendspiel. Nach dem unvermeidlichen Bauernverlust konnte er die Partie aber durch ein Dauerschach noch retten.
Nach dem, obgleich knappen, 4,5:3,5-Sieg ist der Klassenerhalt endgültig gesichert; der SV Ammern konnte sich sogar auf den sechsten Platz in der Thüringenliga-tabelle vorschieben.
Peter Salaske als Saisonbester