Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Finanztest: Alte Rechtsschutzversicherung ist oft besser
Weil Versicherer ihre Bedingungen in den vergangenen Jahren verschlechtert haben, sollten Kunden die Verträge vor einem Wechsel gut prüfen
Berlin. Neu ist nicht immer gleich besser. Das gilt zumindest bei Rechtsschutzversicherungen. Ein Test der Stiftung Warentest für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift „Finanztest“(Heft 8/2017) zeigt: Viele neue Angebote der Versicherer sind teurer und schlechter als im letzten Test aus dem Jahr 2014.
Von den insgesamt 54 untersuchten Angeboten schnitten nur 14 Tarife mit der Note „gut“ab. Wer schon eine gute Police hat, sollte deshalb nicht wechseln.
Ein Grund für die Verschlechterung: Viele Versicherer hatten sich den Angaben zufolge in der Vergangenheit immer wieder geweigert, die Kosten für einen Rechtsstreit zu übernehmen, obwohl die Fälle eigentlich versichert waren. Kunden mussten daher oft gegen den Rechtsschutzversicherer klagen – und gewannen häufig auch, berichtet Stiftung Warentest. Allerdings haben viele Versicherungen inzwischen ihre Bedingungen angepasst und bestimmte Rechtsstreitigkeiten vertraglich vom Versicherungsschutz ausgeschlossen.
Mitunter versuchen die Unternehmen nun auch, Kunden zum Wechsel in einen neuen Vertrag zu überreden. Geworben wird beispielsweise mit einer 24Stunden-hotline für Rechtsfragen oder der Kostenübernahme für Mediation. Verbraucher mit alten und guten Verträgen sollten sich davon aber nicht locken lassen. Wichtig ist laut „Finanztest“: Der Versicherer zahlt Anwalt und Gerichtskosten, wenn ein Kunde klagt.
Getestet wurden Familienpakete für die Lebensbereiche Privat, Beruf und Verkehr. Partner und Kinder sind mitversichert. Wer sich zusätzlich als Mieter oder Eigentümer absichern will, muss dafür extra zahlen. Der billigste gute Schutz kostet Kunden etwa 244 Euro im Jahr. Singles zahlen für diese Policen etwas weniger. Und: Wer in Rente geht, kann einen günstigeren Seniorentarif abschließen. Der günstigste gute Seniorentarif war laut Test für rund 170 Euro im Jahr zu haben. Grundsätzlich sollten Kunden bei Neuabschluss eine Selbstbeteiligung von 150 Euro vereinbaren. Wer darauf verzichtet, zahle schnell 100 Euro im Jahr mehr für seinen Vertrag. (dpa) Festnetz zu Handy Montag bis Sonntag Ct / min