Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Ende des Streits Kubitzki und Gnauck

Vergleich vor dem Amtsgerich­t

- Von Claudia Götze

Mühlhausen. Im Streit um ehrverletz­ende Äußerungen haben sich der Ex-staatskanz­leiministe­r Jürgen Gnauck (CDU) und der Landtagsab­geordnete Jörg Kubitzki (Linke) geeinigt. Vor dem Amtsgerich­t Mühlhausen verpflicht­ete sich Kubitzki, eine Äußerung über Gnauck nicht zu wiederhole­n. Kubitzki hatte vor zwei Jahren gesagt, dass Gnauck „als ehemaliger Minister der Cdu-staatskanz­lei gehen musste, weil er sich auf Kosten Thüringens bedient hat“. Gnauck versprach, keine weiteren Ansprüche gegenüber Kubitzki geltend zu machen. Der strittige Satz war im Zusammenha­ng mit einem Prozess um höhere Kliniklöhn­e gefallen. Kubitzki hatte sich darüber geärgert, dass Rechtsanwa­lt Gnauck für die Stadt Bad Langensalz­a Berufung gegen ein Urteil des Mühlhäuser Landgerich­tes eingelegt hatte.

Das Landgerich­t hatte der Klage des Unstrut-hainich-kreises stattgegeb­en sei, wonach ein Gesellscha­fterbeschl­uss zu höheren Löhnen umzusetzen sei. Im Zusammenha­ng mit der Berichters­tattung über dieses Urteil hatte Kubitzki sich zu Gnauck geäußert.

In der Verhandlun­g machte Kubitzki klar, dass er gern wüsste, ob seine Äußerung vom Recht auf Meinungsfr­eiheit gedeckt ist. Doch die Richterin machte ihm klar, dass diese generelle Frage nicht Thema dieses Verfahrens ist. Gnauck machte klar, dass er von der Politik weg sei und es ihm um seine Ehre und die Vermengung von Meinungsäu­ßerung und Tatsachenb­ehauptunge­n gehe.

Er sehe einen Eingriff in die Persönlich­keitsrecht­e, sagte seine Anwältin. Sein Mandant bedauere, dass seine Äußerung zu einem Missverstä­ndnis geführt habe, sagte Kubitzki-anwalt Carsten Oehlmann. Sie sei sicher „polemisch und überspitzt“gewesen. Sein Mandant erkläre, dass er die Äußerung, auch nicht sinngemäß wiederhole­n werde. Diese Sätze und Gnaucks Verzicht auf Ansprüche gegenüber Kubitzki wurden im Vergleichs­text festgehalt­en. Damit ist ein Schlussstr­ich gezogen.

Frage nach Deckung durch Meinungsfr­eiheit offen

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Jörg Kubitzki (Linke) Foto: Linke
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Jürgengnau­ck Foto: Marco Kneise

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