Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Innenstadt wird geschwächt
Gewerbering sieht Auswirkungen durch Umzug der Kreisverwaltung
Margitta Höfler (64), Rentnerin aus Mühlhausen: Vor einigen Jahren musste ich mich vielen Operationen unterziehen. Jetzt, da es mir wieder besser geht, lebe ich jeden Tag. Regelmäßig fahre ich nach Nordrhein-westfalen zu den Auftritten einer Rockband, bei der ich als Sängerin und Tänzerin mitmache. Das bereitet mir Freude. Foto: Victoria Augener Mühlhausen. 476 Mitarbeiter des Landratsamtes sollen bis Mitte 2019 in die Görmar-kaserne umziehen. Die Gebäude in der Mühlhäuser Brunnenstraße und am Lindenbühl sind dann erst einmal verwaist. Vor allem auf die Gastronomie in der Innenstadt werde sich der Umzug der Verwaltungsmitarbeiter auswirken, befürchtet man auch beim Gewerbering Mühlhausen. Auf Nachfrage zieht Vorsitzender Andreas Klemt Parallelen zur Schließung der Berufsschule in der Brückenstraße 2014. Viele Schüler hätten sich in der Innenstadt versorgt. Auch Mitarbeiter von Land- und Amtsgericht sieht man in der Mittagspause regelmäßig an Untermarkt und Steinweg.
„Natürlich hat ein Umzug Auswirkungen auf die Geschäfte im Stadtzentrum“, sagt Klemt. Mitarbeiter des Landratsamtes verbinden ihre Mittagspause im Zentrum auch mit dem ein oder anderen Weg in die Geschäfte.
Die Kantine auf dem Gelände der Görmar-kaserne wieder zu öffnen, sei für die Mitarbeiter sicher gut, weil nah und kostengünstig, geht an den Gastronomen im Zentrum aber vorbei. Klemt sieht aber auch, dass der Weg in die Stadt, nur für die Mittagspause, wohl keine Alternative für die meisten Angestellten der Verwaltung sein werde.
Die Ta-schwalbe
Welche Folgen hat die Gebietsreform für die Bürger?
Diesen und anderen Fragen widmet sich das öffentliche Podiumsgespräch am Dienstag, 25. Juli, ab 11 Uhr, auf dem Obermarkt in Mühlhausen.
Wir diskutieren mit Oberbürgermeister Johannes Bruns (SPD) und weiteren Kommunalpolitikern.
Besucher können an der Verlosung einer Taschwalbe und der Verlosung eines Tagespreises teilnehmen.