Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Gibt es einen neuen Wolf in Thüringen?
Neue Genanalysen zu Angriff im Jonastal ohne Ergebnis. Hinweise auf weiteres Tier bei Eisfeld
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() Gossel/erfurt. Die Genanalysen zu den vor drei Wochen im Jonastal (Ilm-kreis) getöteten Schafen haben keine exakten Hinweise gebracht, welcher Wolf die Tiere gerissen hat. Die Proben hätten nicht genügend Gen-sequenzen enthalten, um Geschlecht oder Individuum zweifelsfrei bestimmen zu können, teilte am Samstag das Umweltministerium in Erfurt mit. Eindeutig sei, dass „der Verursacher des Angriffs“ein Wolf ist. Ob der Angriff jedoch auf das Konto der schon länger bei Ohrdruf lebenden Wölfin oder eines anderes Wolfes geht, bleibt unklar.
Bei der Attacke waren elf Schafe verendet, ein weiteres wird den Angaben nach vermisst.
Thüringens Schäfer haben laut dem Mitteldeutschen Rundfunk im vergangenen Jahr rund 21 000 Euro vom Land für den Schutz ihrer Herden vor Wolfsangriffen erhalten – etwa zum Bau von Elektrozäunen. Für gerissene Tiere seien einige Hundert Euro ausgezahlt worden. Damit wurden die Gelder aus dem Landesprogramm etwa zur Hälfte ausgeschöpft, wie es hieß. Das Ministerium sicherte dem jüngst betroffenen Schäfer zu, den Schadenersatz für den Wolfsangriff schnellstmöglich auszuzahlen.
Derweil gibt es laut Ministeriumssprecher Jeffrey Ludwig Hinweise auf einen weiteren Wolf in Thüringen. Jäger hätten nahe Eisfeld Fotos gemacht, die diesen Verdacht nährten. Allerdings hätten Fachleute anhand der Bilder nicht zweifelsfrei bestätigen können, dass es sich bei dem Tier tatsächlich um einen Wolf handle. Dazu seien weitere Belege nötig – etwa Kot, anhand dessen Genanalysen vorgenommen werden könnten.