Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Entwarnung nach Großeinsatz in Erfurt
Nach einem Anruf über die Rettungsleitstelle stellt Polizei Jugendliche mit Softair-waffe am Parkhaus in der Innenstadt
Erfurt. Ein kreisender Polizeihubschrauber, Sirenen, weiträumige Absperrungen des Parkhauses am Einkaufszentrum „Anger 1“und ein Polizeiaufgebot sorgten gestern in der Erfurter Innenstadt für kurzzeitige Aufregung und Verunsicherung. Vor den Absperrbändern hatten sich Gruppen besorgter Passanten versammelt.
Anlass für die Polizeiaktion war nach Auskunft von Einsatzleiter Michael Rothe ein Anruf, der gegen 12.50 Uhr in der Rettungsleitstelle einging. Der Notruf kam von einer Sicherheitsfirma in den Niederlanden, wo der Betreiber des Parkhauses ansässig ist. Nach Angaben der Sicherheitsfirma habe jemand im Parkhaus den Notruf betätigt. Der Anruf habe Anlass zur Annahme gegeben, dass sich eine bewaffnete Person im Parkhaus befindet. Daraufhin wurden zur Sicherheit der Zugang zum Anger über mehrere Straßen abgesperrt und Spezialeinsatzkräfte des Landeskriminalamtes und bundespolizisten alarmiert.
Nachdem Polizeikräfte alle Etagen des Parkhauses durchsuchten, konnte das Haus gegen 14.15 Uhr wieder freigegeben und die Absperrungen aufgehoben werden. Nach Einschätzung von Michael Rothe habe es zu keinem Zeitpunkt Gefahr für Passanten gegeben. Über Twitter hatte die Polizei Anwohner und Passanten zur Ruhe aufgefordert. Während des Polizeieinsatzes meldeten sich zwei 16jährige Jugendliche bei den Beamten und gaben an, sich im Vorfeld im Parkhaus befunden zu haben. Einer der Jugendlichen führte eine Softair-pistole mit sich, teilt die Polizei am Abend mit. Während erster Befragungen habe sich herausgestell, dass die 16-Jährigen selbst den Polizeieinsatz ausgelöst hatten. Sie betätigten den Notrufknopf und informierten das Sicherheitsunternehmen über eine Person mit einer Waffe. Später meldete sich ein Zeuge bei der Polizei, welcher mitbekommen hat, dass die Jugendlichen sich im Vorfeld der Tat über die Ausführung abgesprochen haben. Die Jugendlichen müssen sich wegen Missbrauchs des Notrufs verantworten.