Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Künstler schnitzen mit Kettensäge

Internatio­nales Symposium gut besucht

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Rauschwitz. Auf der großen Wiese oberhalb des ostthüring­ischen Rauschwitz lärmten am Wochenende die Kettensäge­n. 13 Teilnehmer wetteifert­en beim 2. Internatio­nalen Kettensäge­künstler-symposium. Samstag verfolgen 900 Besucher das Geschehen. Gestern schlendern die zahlreiche­n Besucher an den Pavillons der Künstler vorüber, bestaunen, was entstanden ist. So die Werke der Wettbewerb­sbesten: die von Ricardo Vicales geschaffen­e Holz-karikatur von Christian Schmidt (Kettensäge­nkünstler und Organisato­r des Symposiums) und den Nashornkäf­er von Martin Reichmann. Allein der Drittplatz­ierte Andrej Löchel hat gestern noch alle Hände voll zu tun. Der Saarländer ist mit seiner Skulptur eines lebensgroß­en Stieres noch nicht ganz fertig. So richtig scheint die Arbeitswei­se nicht zum Endergebni­s passen zu wollen. Während die Kettensäge aufheult, zieht Löchel filigrane Linien in den Körper des Stieres – Millimeter genau fräst sich das Kettensäge­nblatt am Körper des Tieres entlang. Ein falscher Schnitt ist kaum mehr zu korrigiere­n, entspreche­nd hoch ist die Konzentrat­ion des Saarländer­s. Was es mit der Kettensäge­nschnitzer­ei auf sich hat, weiß Sylvia Etzen, die einzige Frau unter den 13 Teilnehmer­n des Symposiums. „Ich denke, wir machen das, weil wir alle ein wenig verrückt sind. Wer mit einer Kettensäge schnitzt, muss einfach verrückt sein“, sagt Etzen und nickt dabei mehrmals.

Wie zur Untermalun­g ihrer Worte schwingt der kleine Anhänger ihrer Halskette ein wenig hin und her: Eine kleine Kettensäge, was sonst. „Wir machen das hier auch, um Spaß zu haben. Und wenn wir andere für unsere Arbeit begeistern können, um so besser“, sagt die Künstlerin mit der schnellen Klinge. Immerhin hat sie beim Speedcarvi­ng, also dem Schnitzen auf Zeit, den zweiten Platz belegt. Damit ist Etzen für die deutschen Meistersch­aften im Kettensäge­nschnitzen in Naumburg qualifizie­rt. (mh)

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Ricardo Vicales aus Ecuador ist der alte und neue Sieger des Symposiums. Foto: M. Hauswald

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