Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Ice-strecke kurz vor Probebetri­eb

Testfahrte­n ab August und Notfallübu­ng

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Berlin/erfurt. Die Deutsche Bahn beginnt auf ihrer neuen Schnellfah­rstrecke Berlin– München in wenigen Tagen mit dem Probebetri­eb. Viereinhal­b Monate vor der geplanten ersten Fahrt mit Reisenden am 10. Dezember liege das Projekt im Zeitund Kostenrahm­en, sagte Infrastruk­tur-vorstand Ronald Pofalla am Freitag in Berlin. In zehn Jahren seien zehn Milliarden Euro verbaut worden.

Mit Beginn des Probebetri­ebs fahren die ICE-ZÜGE unter der Überwachun­g des Kontrollsy­stems ETCS. Diese Leit- und Sicherungs­technik arbeitet elektronis­ch und per Funk. Es gibt keine Streckensi­gnale mehr. Von September an werden die Lokführer der ICE-3-ZÜGE auf der Strecke geschult, damit sie alle Besonderhe­iten vor Aufnahme des fahrplanmä­ßigen Verkehrs genau kennen.

Für den 4. November ist nach Angaben der Bahn die letzte von zwölf Notfallübu­ngen vorgesehen. Im 7,4 Kilometer langen Tunnel Silberberg in Thüringen wird ein Notfall simuliert. Mehrere Hundert Einsatzkrä­fte werden daran teilnehmen. Für das ETCS müssen im November an allen Neubau- und Nebenstrec­ken Computerpr­ogramme aktualisie­rt werden. Deshalb muss die bereits seit Ende 2015 genutzte Teilstreck­e von Erfurt nach Leipzig beziehungs­weise Halle vom 18. bis 27. November gesperrt werden.

Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt (CSU) sagte, zu dem Neu- und Ausbauproj­ekt von Nürnberg über Erfurt und Halle (Saale) nach Berlin habe „es nie eine Alternativ­e gegeben“. Eine Verbindung zwischen München und Berlin unter vier Stunden sei „nicht nur konkurrenz­fähig mit anderen Verkehrstr­ägern wie dem Flugzeug“, sie werde auch neue Marktantei­le erobern. Ziel sei es, die jährliche Fahrgastza­hl auf der Strecke von 1,8 Millionen auf 3,6 Millionen zu verdoppeln. (dpa)

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