Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Siegesmund übt Kritik an K+S

Gutachten steht gegen Genehmigun­g

-

Erfurt. Das Umweltmini­sterium hat gravierend­e Fehler bei der Genehmigun­g für das Versenken von Abwasser aus der Kaliproduk­tion moniert. Es beruft sich dabei auf ein neues Gutachten im Auftrag des Ministeriu­ms. „Die Ergebnisse bestätigen unsere Sicht, dass eine weitere Genehmigun­g zur Versenkung nicht hätte erteilt werden dürfen“, erklärte Ministerin Anja Siegesmund (Grüne). Um die Gefährdung des Grundwasse­rs zu beurteilen, wurde demnach ein ungeeignet­es Modell herangezog­en. Das Gutachten bestätige, dass dieses Modell die Ausbreitun­g des Salzabwass­ers im Untergrund nicht hinreichen­d prognostiz­ieren könne.

Der Streit um die Entsorgung von Abwasser aus der Kaliproduk­tion dauert schon Jahre an. Kommunen in Westthürin­gen bangen um die Reinheit ihres Grundwasse­rs. Das Regierungs­präsidium Kassel hatte Ende vergangene­n Jahres K+S dennoch eine Genehmigun­g auf Basis des von dem Gutachten infrage gestellten Modells erteilt, bis Ende 2021 weiter Salzabwäss­er im Untergrund versenken zu dürfen: 1,5 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Siegesmund hatte das damals kritisiert und ein eigenes Gutachten angekündig­t.

Im „Freien Wort“warf Siegesmund K+S „Entsorgung im Blindflug“vor. Eine Klage strebt das Land vorerst nicht an. Siegesmund will das Gespräch suchen. (dpa)

Newspapers in German

Newspapers from Germany