Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Von der Leyen trauert mit Soldaten

Ministerin nach Absturz in Mali

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Berlin. Trauerarbe­it ist angesagt. Den Sonntag verbringt Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen (CDU) mit den Soldaten in Camp Castor in Gao im Norden Malis. Die Truppe in Westafrika ist im Schockzust­and. Am Mittwoch waren zwei Kameraden bei einem Hubschraub­er-absturz verunglück­t.

Beide Flugschrei­ber sind inzwischen gefunden worden. Die Blackboxes sind stark beschädigt. Womöglich können nicht alle Daten ausgelesen werden. Noch ist die Ursache ungeklärt, drei Varianten sind denkbar: Abschuss, technische­s Versagen, Pilotenfeh­ler.

Nach einem Feldgottes­dienst, an dem 100 Soldaten teilnahmen, sagt von der Leyen in Gao, „dieser Verlust wiegt schwer“. Am Vorabend hatte von der Leyen bei einer Trauerzere­monie im Kölner Flughafen die Leichen der zwei aus Hessen stammenden Männer in Empfang genommen. Auch in Fritzlar, Standort der Heeresflie­ger, wurde eine Trauerfeie­r angesetzt. Wie in Gao wurden alle Flüge des „Tiger“-hubschraub­ers ausgesetzt, bis der Absturz aufgeklärt ist. Die Reise der Ministerin nach Mali war seit Wochen geplant – nach dem Unglück flog sie einen Tag früher als geplant ab. Die Deutschen gehören zum Kontingent der „Minusma“-mission, einer Un-friedensin­itiative.

Das Ergebnis der Ursache des Absturzes kann noch zum Politikum werden. War es ein technische­s Problem, wird der Einsatz des „Tigers“generell infrage stehen. War der Absturz die Folge eines Pilotenfeh­lers, wird sich der Fokus auf die Ausbildung richten. Der verstorben­e Pilot war aber erfahren und schon in Afghanista­n im Einsatz. (san)

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