Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Bürgermeister: Streithähne müssen Vernunft annehmen
Matthias Reinz will im Zwist der Flugsportler am Böhmen vermitteln
Bad Langensalza. Kein Verständnis hat Bürgermeister Matthias Reinz (parteilos) für den Streit zwischen dem Flugsportverein (FSV) Otto Lilienthal und dem Modellflugclub (MFC) in Bad Langensalza, der nun darin gipfelte, dass die Maschinen der Modellflieger am Wochenende bei ihrem Oldtimertreffen am Boden bleiben mussten (unsere Zeitung am 11. September). „Es muss zu einer Einigung kommen“, appelliert Reinz, der dabei vermitteln will. Er sei selbst Mitglied im FSV, spreche hier aber als Bürgermeister der Stadt.
Der Streit, der auch auf eine sehr persönlicher Ebene ausartete, entstand einst aus Differenzen um interne Finanzfragen. Er hatte zur Ausgründung der Modellsektion als eigener Verein geführt – und seit August zu getrennten Pachtverträgen mit der Stadt für das gemeinsam genutzte Gelände am Böhmen. Momentan sind wegen der Rechtslage die Modellflieger weiter auf die Erlaubnis des Lilienthal-vereins angewiesen, wenn sie ihre Modelle steigen lassen wollen. Dass das nicht so leicht zu ändern sei hatte Fsv-geschäftsführer Frank Müller gegenüber unserer Zeitung betont. Das sei aber falsch, widerspricht der Mfc-vorsitzende Andreas Trümper. Man habe beim Landesverwaltungsamt eine eigene Aufstiegserlaubnis beantragt und die nötigen Unterlagen beisammen. Es fehle nur noch eine „Regelungsvereinbarung zur Gewährleistung der Flugsicherheit“mit dem Flugsportverein.
Eine solche liege vor und sei auch genehmigungsfähig. Aber der FSV „verweigert bis dato seine Unterschrift“, so Trümper. Die Vereinbarung enthalte Regeln über eine „Kommunikationsverbindung und Absprache zwischen den Flugleitungen“des Segel- und des Modellflugplatzes – wie sie ja zu gemeinsamen Zeiten schon 25 Jahre lang praktiziert worden sei.
Unrichtig sei auch, dass der MFC nicht das Gespräch gesucht hätte, wie Müller gesagt hatte. Schon im Dezember 2017 hätten die Modellflieger Vorschläge erarbeitet, weiterhin gemeinsam unter einem Dach zu bleiben. Das hätte die Segelflugsektion jedoch abgelehnt.
Bürgermeister Reinz, der am Sonntag die Modellflieger besuchte, schüttelt den Kopf angesichts des andauernden Streits: „Dass die wunderschönen Modelle nicht fliegen konnten, ist ein Frevel“, sagte er. Er werde beide Kontrahenten nun nochmals anschreiben. In den Pachtverträgen stehe die klare Forderung der Stadt, dass der allgemeine Flugbetrieb am Böhmen gewährleistet werden müsse – von beiden Vereinen.
Beide Vereine müssen Flugbetrieb gewährleisten