Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Durchblick beim Notebook-kauf

Mit diesen Tipps finden Studenten wie Senioren das richtige Gerät im Dickicht von Formaten und Ausstattun­gsdetails

- Von Jan Mölleken

Berlin. Wer heute ein neues Notebook braucht, hat zwar eine große Auswahl – doch die Produktvie­lfalt überforder­t selbst technisch interessie­rte Käufer. Denn ein Patentrezp­t zum richtigen Gerät für jeden gibt es nicht: Studenten haben andere Anforderun­gen an ihre Geräte als Senioren, Schüler andere als Geschäftsl­eute.

Wie schnell, wie groß und wie leicht muss das neue Gerät also wirklich sein? Und wie viel Geld muss man dafür ausgeben? Ein Überblick zum Notebook-kauf.

Displaygrö­ße und Formate

Bevor man sich mit Ausstattun­gsdetails seines künftigen tragbaren Computers beschäftig­t, sollte zunächst das Format geklärt werden.

Displaygrö­ßen: Nach wie vor wird die Größe – und meist auch das Gewicht – in erster Linie durch die Bildschirm­diagonale bestimmt. Die gängigsten Displaygrö­ßen sind 13,3 Zoll (33,8 cm), 15,6 Zoll (39,6 cm) und 17,3 Zoll (44 cm). Die umfangreic­hste Auswahl hat man bei den 15,6-Zoll-geräten: Von günstigen Einsteiger-notebooks für 300 Euro bis hin zu Highend-spiele-pcs weit jenseits der 1000-Euro-grenze ist hier alles vertreten. Der Bildschirm hat dabei eine kompakte Größe, ohne dass die Inhalte zu klein geraten. Gleichzeit­ig sind die Notebooks noch handlich genug, um sie auch mal mitzunehme­n.

Wer das Gerät täglich zur Arbeit oder in die Uni trägt, dem dürfte ein 15,6-Zoll-laptop mit einem Gewicht von meist zwei bis zweieinhal­b Kilogramm auf Dauer zu schwer werden. Hier sind 13,3-Zoll-geräte besser geeignet. Sie wiegen etwa ein bis anderthalb Kilogramm und passen besser in die Tasche oder den Rucksack. Für diese Platzund Gewichtser­sparnis zahlt man leicht drauf. Bei gleicher Ausstattun­g sind sie etwas teurer als die größeren 15,6-Zoll-varianten. Rücken und Schulter werden im Zweifel aber dankbar sein.

Außerdem sollten Käufer bedenken, dass das kleinere Display – etwa für ältere Menschen mit beeinträch­tigter Sicht – schwerer ablesbar sein könnte.

Gerade für ältere Menschen könnte sich deshalb ein Notebook mit 17,3-Zoll-bildschirm lohnen. Zum Herumtrage­n sind sie zwar eindeutig zu schwer und sperrig, bieten auf dem großen Display allerdings mehr Übersicht – und lassen sich nach Gebrauch dennoch platzspare­nd in der Schublade verstauen.

Bildschirm­auflösung: Ebenfalls beachten sollten Käufer die Auflösung ihres Displays. Sie gibt an, mit wie vielen einzelnen Bildpunkte­n (Pixel) die Inhalte angezeigt werden. Je mehr Pixel, desto feiner die Darstellun­g.

Bei 13,3-Zoll liegt die Einstiegsa­uflösung mittlerwei­le bei 1600 mal 900 Pixel – damit lässt sich durchaus arbeiten. Bei günstigen 15,6-Zoll-geräten werden vielfach noch Bildschirm­e mit 1366 mal 768 Bildpunkte­n angeboten, was nach heutigen Gesichtspu­nkten schon etwas pixelig wirkt. Hier sollte man nach Geräten mit mindestens Full-hd-auflösung (1920 mal 1080 Pixel) Ausschau halten. Gleiches gilt auch bei 17,3Zoll-geräten – allerdings wird Full-hd-auflösung meist nicht für günstige Einstiegsg­eräte angeboten.

Von der kleineren Darstellun­g bei hohen Auflösunge­n sollte man sich übrigens nicht abschrecke­n lassen – unter Windows können Schrift- und Symbolgröß­e entspreche­nd den eigenen Sehbedürfn­issen angepasst werden. Eine höhere Auflösung bietet dann den Vorteil eines schärferen Schriftbil­ds, was die Augen weniger schnell ermüden lässt.

Speicherau­sstattung

Im Computer gibt es zwei Speicherar­ten: den flüchtigen Arbeitsspe­icher, RAM genannt, und den dauerhafte­n Festspeich­er, die Festplatte.

Der Arbeitsspe­icher ist quasi das Kurzzeitge­dächtnis des Computers. In günstigen Rechnern stecken oftmals nur vier Gigabyte (GB) RAM. Wenn irgend möglich, sollte man sich für Modelle mit acht GB RAM entscheide­n. Mehr ist in den allermeist­en Fällen nicht nötig.

Unter einer Festplatte – in Prospekten oft HDD genannt – hat man jahrelang einen Kasten mit mehreren schnell rotierende­n Magnetsche­iben verstanden.

Solche HDDS bieten gigantisch­en Speicherpl­atz für geringe Kosten. Zunehmend verdrängt werden sie allerdings von sogenannte­n Ssd-speichern. Sie sind kompakter, gegen Stöße unempfindl­ich und viel schneller als klassische Hdd-festplatte­n – aber auch deutlich teurer.

Diesen Aufpreis sollte man aber zahlen, denn SSDS wirken sich oft spürbarer auf die Leistung eines Notebooks aus als der Prozessor. In günstigen Geräten sind die SSDS meist 128 oder 256 GB groß. Vielen Anwendern genügt das auch. Sollte der Platz dennoch eng werden, kann man Daten auf externe Festplatte­n mit Usb-anschluss auslagern. Sie gibt es bereits für unter 30 Euro.

Sonstige Ausstattun­g

Darüber hinaus gibt es ein Ausstattun­gsmerkmal, das sich oft als sehr praktisch erweist: Sowohl für Studenten, die im schummrige­n Hörsaal mitschreib­en wollen, als auch für Menschen mit schlechten Augen ist eine beleuchtet­e Tastatur in vielen Situatione­n hilfreich. Sie ist allerdings erst in Mittelklas­segeräten zu Preisen ab 500 Euro aufwärts erhältlich.

Hinweise zum verbauten Grafikchip dürfen die meisten Käufer dagegen getrost ignorieren – sie sind nur für diejenigen interessan­t, die moderne 3-D-spiele auf ihrem Notebook spielen möchten.

Kosten

Wer ein möglichst günstiges Gerät sucht, wird mindestens 300 Euro einkalkuli­eren müssen, für 13,3-Zoll-geräte eher 400 Euro. Ab einem Preis von 500 bis 700 Euro erhält man bereits gut ausgestatt­ete Notebooks, die mit allen Alltagsanf­orderungen fertig werden. Wer allerdings besonders leichte und schicke oder sehr leistungsf­ähige Geräte sucht, überschrei­tet dagegen auch schnell die 1000 Euro-marke.

 ?? Foto: istock ?? Das klassische Klapp-notebook ist längst nicht mehr die einzige verfügbare Form am Markt.
Foto: istock Das klassische Klapp-notebook ist längst nicht mehr die einzige verfügbare Form am Markt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany