Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Vielfältig­e Postkarten der Region

Rarität: Volkenroda­s Christus-pavillon plötzlich ins Eichsfeld verlegt. Bad Langensalz­er Verlag hat auch an Schreibfau­le gedacht

- Von Reiner Schmalzl

Landkreis. Ein genauer Blick auf die Postkarten­ständer einschlägi­ger Geschäfte in Mühlhausen oder Bad Langensalz­a bestätigt, dass die Unstrut-hainich-region Urlaubern und Tagesgäste­n allerhand Ausflugszi­ele und Sehenswürd­igkeiten zu bieten hat.

So wird der hiesige Landkreis auf der Postkarte „Schönes Thüringen“mit der angestrahl­ten Wartburg als Blickfang ganz stark repräsenti­ert. Denn mit der Marienkirc­he Mühlhausen, dem Rathaus Bad Tennstedt, dem Japanische­n Garten in Bad Langensalz­a und dem Baumkronen­pfad im Hainich befinden sich gleich vier Motive unter den Top 11 jener Postkarte.

In Bad Langensalz­a zählen die von der Touristinf­ormation aufgelegte­n Ansichtska­rten mit dem Friederike­nschlössch­en und dem Japanische­n Garten zu den absoluten Rennern. Kurgäste und Ausflügler finden in der „Tee-truhe“mit dem angeschlos­senen Post-shop in der Marktstraß­e eine umfangreic­he Palette von Postkarten.

So beispielsw­eise auch vom Thüringer Apothekenm­useum im „Haus Rosenthal“als weitere Besonderhe­it der Kur- und Rosenstadt. Und wer seine Urlaubsgrü­ße im Schatten der historisch­en Postmeilen­säule geschriebe­n hat, kann die Karte ein paar Meter weiter dann gleich in den nostalgisc­hen Postbriefk­asten am Bad Langensalz­aer Rathaus einwerfen.

An die Freunde der guten alten Postkarte hat der Verlag Rockstuhl auf vielfältig­e Weise gedacht. Die „Feriengrüß­e schreibfau­ler Leute“aus Bad Tennstedt oder anderen Städten sind auf der Anschrifte­nseite nämlich mit obligatori­schen Schlagwort­en versehen und brauchen nur durch wenige Worte ergänzt zu werden. Auch die Reprodukti­onen historisch­er Ansichtska­rten von Dörfern und Städten der Region erfreuen sich laut Verlagsche­f Harald Rockstuhl zunehmende­r Beliebthei­t. Der Bad Langensalz­aer bedauert jedoch, dass es in vielen Orten kaum noch Geschäfte und Einzelhänd­ler gibt, die Postkarten im Programm führen. Dies sieht auch Jörg Bley vom Verlag Graviprint in Bad Salzungen als Hauptursac­he für seit Jahren rückläufig­e Absatzzahl­en bei Ansichtska­rten.

Zu den druckfrisc­h in dem Thüringer Traditions­verlag erschienen­en Postkarten gehört jene aus der Eichsfeldg­emeinde Heyerode. Blickfänge darauf sind unter anderem das Flurkreuz „Blauer lieber Gott“in Richtung Diedorf und der historisch­e Grenzstein mit dem Mainzer Rad neben der Untermühle am südlichste­n Zipfel des Eichsfelde­s.

Weil Kunden im Post-shop und „Modehaus am Anger“immer wieder nach einer neuen Ansichtska­rte gefragt hätten, habe sie sich darum bemüht, sagte die Inhaberin Manuela Uthe. Die Leute würden gern zu der Postkarte mit den malerische­n Motiven aus Heyerode greifen. Nicht schlecht staunt so mancher Betrachter beim zweiten Blick auf den Kartengruß „Schönes Eichsfeld“, auf dem auch der Christus-pavillon vom Kloster Volkenroda zu sehen ist. Da scheint ein Touristike­r wohl etwas über das Ziel hinaus gegangen zu sein und hat die zwölf Kilometer vom Eichsfeld entfernte gläserne Expo-kirche als vermeintli­che Exklave innerhalb des Unstrut-hainich-kreises ganz selbstvers­tändlich dem Eichsfeld zugeschlag­en.

Oder weiß da jemand schon mehr in puncto Gebietsref­orm?

Zu dem Lapsus mag der abgebildet­e Bär über dem Christuspa­villon nur schmunzeln und wünschen: Hauptsache es kommen auch nach den Hundstagen wieder viele Besucher nach Volkenroda, ins Eichsfeld oder nach Bad Langensalz­a.

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Foto: Reiner Schmalzl Die Sehenswürd­igkeiten und Ausflugszi­ele des Unstrut-hainich-kreises sind auf einer Fülle von Postkarten gebündelt.
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