Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Heißer Herbst
zieht eine Bilanz von Wackers Saisonstart
Sechs Punkte Rückstand nach acht Spielen auf den blütenweißen Spitzenreiter aus Chemnitz sind zu viel, aber natürlich noch längst keine Vorentscheidung im Aufstiegskampf.
Wackers drei Berliner Unentschieden (Hertha 1:1, Viktoria 0:0, BFC 1:1) waren allesamt vermeidbar. Besonders das späte Remis gestern beim BFC. Alles könne die sehr gute Abwehr (mit nur vier Gegentoren die beste der Liga) nicht vermeiden, analysierte Nordhausens Trainer Uluc durchaus kritisch. Der Offensive, in die viel investiert wurde, fehlt die Effektivität. Wie in der Vorsaison. Warum, muss sich trotz vieler Neuzugänge auch Uluc fragen. Gestern brachte er drei frische Stürmer, doch auch sie versemmelten ihre vielen Gelegenheiten teilweise kläglich.
Dennoch hat die aktuelle Wacker-elf eine erkennbar höhere Qualität, eine bedeutend stärkere Bank, als in der Vorsaison, als Cottbus früh enteilte. Darauf kann Nordhausen auf dem langen Weg bis in den Mai 2019 bauen.
Mit Mund abputzen ist es heute allerdings nicht getan. Die Spieler übten auch gestern mit erhobenem Kopf Selbstkritik. Das ist gut so. Doch das Versagen vor dem Tor muss schleunigst enden, sonst entfernt sich das große Ziel Punkt für Punkt.
Wacker steht vor einem heißen Herbst. Nächsten Sonntag das Derby gegen Erfurt, zwei Wochen später die Herausforderung in Chemnitz und gleich danach der Pokalkracher erneut gegen RWE. Mitte Oktober wird klar sein, ob Wacker noch auf beiden Hochzeiten spielt.
Das Können haben die Ulucprofis zweifelsohne. Doch sie müssen es zeigen. Sofort! Erfurt. Velimir Jovanovic verzichtete nach Spielende auf übergroße Euphorie. Drei Tore (10., 46., 48.) hatte der 31-Jährige zum 5:0-Erfolg seiner Rot-weißen gegen den Aufsteiger aus Rathenow beigetragen, doch wusste der Angreifer das Resultat richtig einzuordnen.
„Es hat sich gut angefühlt. Wir wissen, was wir können, hatten heute aber auch gute Laufwege. Es kann nicht immer alles klappen, aber das Quäntchen Glück war auf unserer Seite“, befand Jovanovic, der bei seinen drei Toren von Morten Rüdiger, Rico Gladrow und Tobias Hasse jeweils mustergültig in Szene gesetzt wurde. Die weiteren Treffer erzielten Andis Shala per Kopf nach Flanke von Nicolai Lorenzoni (30.) sowie der eingewechselte