Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
FSV Preußen lässt gegen Jena einiges vermissen und verliert
In der Verbandsliga müssen sich Bad Langensalzas Fußballer dem SV Schott verdient mit 0:2 geschlagen geben
Bad Langensalza. Nach dem 3:1Erfolg in Runde 2 des Thüringer Fußball-pokals bei Landesklässler FSV Waltershausen erwarteten viele auch einen starken Verbandsliga-auftritt des FSV Preußen Bad Langensalza gegen den SV Schott Jena, doch von Stärke war der Heimauftritt der Rosenstädter meilenweit entfernt.
Zuerst fiel auf, dass der Rasen im Stadion der Freundschaft derart hoch stand, dass die Schuhe der Kicker komplett im Gras verschwinden konnten – allerdings spielten die Jenaer auf dem gleichen Geläuf. Als Ursache der 0:2Pleite entfällt der Boden also.
Der FSV trat – gegenüber dem Pokalspiel – ohne den erkrankten Kleinert, Liebe und Schönau an, zudem ersetzte „Pokal-keeper“Arnold überraschend den bis dahin in der Liga gesetzten Maximilian Geißler. Ob das Wechselspiel beiden Torhütern Sicherheit nimmt, wird die Zeit zeigen.
Trainer Gabor Uslar kritisiert Einstellung
Der SV Schott begann stark; bei zwei Ecken kam man problemlos zum Kopfball. Wenig später bediente Bodien den schnellen Sturm und Jäger rettete überragend in letzter Not, ebenso wie kurz darauf Kapitän Domeinski, als Sturm erneut von Bodien geschickt wurde. Einen Bodien- Freistoß köpfte Hübner dann knapp vorbei. Die Preußen versuchten es in der Phase mit weiten Bällen auf den oft freien Karbstein am rechten Flügel. Meist versandeten die Aktionen. Einmal jedoch bediente Karbstein den agilen Degner, der aber verzog. Degner prüfte wenig später noch einmal den Gäste-keeper. Dessen Gegenüber, Arnold, musste vor dem Wechsel zweimal gegen Held und Sturm retten, dann ging es in die Pause.
Gleich nach Wiederanpfiff lief Sturm erneut frei auf das Arnoldgehäuse zu, legte die Kugel aber am Pfosten vorbei. Hier deutete sich Jenas Führung schon an. Wenig später rettete Max Domeinski noch vor Schwaiger, doch von der Strafraumgrenze erzielte John das verdiente 0:1 (58.).
Ein überraschender Konter der Kurstädter über Finger blieb ohne Erfolg, dann schlug der Gast erneut zu: Scherf kurvte durch den Strafraum und schoss zum 0:2 ein (62.). Im Anschluss hatten die Gäste noch reihenweise Möglichkeiten zum Ausbau des Ergebnisses. Domeinski musste in letzter Sekunde einen Gothe- Patzer ausbügeln, danach scheiterte John am stark reagierenden Arnold und lief wenig später erneut alleine auf das Tor zu, ohne zum Erfolg zu kommen. Die allerletzte Chance hatte Müller für Preußen, der einen Kopfball vergab.
In dem insgesamt schwächeren Verbandsliga-duell hatten die keineswegs überragenden Gäste keine Mühe, in der Fremde zu einem Dreier zu kommen. Die Preußen agierten einfach zu langsam, irgendwie pomadig sowie ohne jeden Biss – die zahlreichen Fehlpässe nahmen manchmal schon groteske Formen an – nicht nur Regisseur Engel und Torjäger Finger waren gegenüber der Vorwoche nicht wiederzuerkennen.
Trainer Gabor Uslar war nach dem Spiel geknickt: „Ich bin maßlos enttäuscht. Wir wollten gegen diese junge Jenaer Elf unsere Erfahrung und unsere Zweikampfstärke ausspielen, das haben wir nie geschafft. Die guten Leistungen aus dem Training konnten wir nicht bestätigen, weil der Mannschaft leider die notwendige Einstellung gefehlt hat. Darüber werden wir sprechen müssen.“