Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Brückenabriss beginnt in wenigen Tagen
Besuch auf der großen Baustelle in der Neustädter Straße. Auch das Bett der Salza wird dort saniert
Bad Langensalza. Mit dem Abriss der Salza-brücke an der Hüngelsgasse geht die große Baustelle in der Neustädter Straße kommende Woche in die nächste Phase. Die Erneuerung des in die Jahre gekommenen Bauwerks ist aber nur ein Teil dessen, was hier geplant ist. Der gesamte Straßenabschnitt zwischen der Kepfe und der Löbersgasse wird grundhaft saniert, samt den vorhandenen Leitungen und dem daneben verlaufenden Bett der Salza.
Gerrit Haase, Leiter des Baufachbereichs und Thomas Schreiber, Tiefbau-verantwortlicher bei der Stadt, erläuterten bei einem Ortstermin den Stand der Dinge und wie es weitergeht. Im August hatten die Arbeiten begonnen. Zunächst waren die Kanalbauer dran, im Auftrag des Abwasserzweckverbands. Sie wühlten sich auf der westlichen Seite entlang. Nun wurden die letzten Löcher zugemacht.
Appell: Absperrungen unbedingt beachten
Unterdessen mussten die Leitungen, die unter der Hüngelsgassen-brücke verlaufen, für den bevorstehenden Abriss des Bauwerks umverlegt werden, so dass sie weiter funktionieren, den Bau aber nicht stören.
Nach dem Brückenabriss können die Bagger im Bett der Salza besser agieren. Dann wird die Flussrinne erneuert. Ebenso kommen die Stützwände in die Kur und werden mit Travertin neu gestaltet. Der Kanal von der Hüngelsgasse her unterquert die Neustädter Straße unter dem Bachbett – auch er wird neu verlegt.
Erst wenn dort unten alles fertig ist, wird die Brücke neu gebaut. Anders als die bisherige wird sie auf einer Seite auch einen Fußweg erhalten, sagte Gerrit Haase. Wie nötig der Ersatzneubau ist, zeige schon der Rand der alten Brücke, der teils in der Luft hängt.
Die kleine Parkbucht vor dem ehemaligen Beltz-verlag werde im Zuge der Sanierung beseitigt, sagte Haase. Das diene auch dem Hochwasserschutz, für den die Salza eine wichtige Rolle spielt. Deshalb dürften die Bankette neben dem Bachbett auch nur mit kurzem Gras bewachsen sein, so wie dort, wo bereits saniert wurde. Ganz zum Schluss kommen dann laut Plan der Straßenbelag und die Gehwege dran.
Wie die Oberfläche einmal aussehen wird, kann man jetzt schon in der Hüngelsgasse sehen – die wurde vor wenigen Jahren ähnlich saniert.
Rund 1,3 Millionen Euro kostet die gesamte Maßnahme für die Stadt und den Zweckverband. Dazu kommen noch die Ausgaben der Netze Gmbh für Strom und Gas. Gefördert wird das Vorhaben aus der Städtebauförderung. Dennoch müssen die Anlieger wie üblich auch Beiträge bezahlen.
Die Baustelle wird sich laut Haase bis weit ins nächste Jahr hineinziehen, wobei vieles vom Wetter abhängt: Wird der Winter kurz, können die Bauleute länger arbeiten.
Dass die Baustelle im Moment zeitlich im Verzug ist, hat zum einem mit dem Bau-boom zu tun: „Kanalschächte haben inzwischen zehn Wochen Lieferfrist, Pflaster sechs Wochen“, verdeutlicht Gerrit Haase. Zudem habe man den Leitungsbestand im Boden teilweise erst sondieren müssen.
Und noch ein wichtiges Anliegen hat Thomas Schreiber: Fußgänger sollen die Absperrungen unbedingt beachten. Immer wieder klettern Leute über die Sperren oder schieben sie beiseite. Dass auf einer Baustelle viele Gefahren lauern, zeigen nicht nur die Löcher und Stolperfallen, sondern auch die Hochspannungs-warnschilder an den provisorisch verlegten Stromkabeln über der Straße.